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Es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas klarzumachen :-)



Wir versuchen es vor allem mit Bildern - aber natürlich auch mit verständlichen Texten.



Vergleich: "Marquise von O...." und "Woyzeck"

"Woyzeck" - "Die Marquise von O...." : Wie vergleicht man sehr unterschiedliche Werke? (etwa in einer mündlichen Prüfung)

  • Stellen wir uns vor, im Vorfeld des Abiturs sind diese beiden doch sehr verschiedenen Werke im Unterricht behandelt worden und können nun natürlich in der mündlichen Abiturprüfung angesprochen werden.
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  • Zum einen taucht dann die Frage auf, wie man von einem Woyzeck- Frage-Block zu einem Marquise-Frage-Block überleiten könnte und umgekehrt natürlich.
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  • Überleitung von Woyzeck zur Marquise:
  • Der arme Soldat ist natürlich der Loser schlechthin.
  • Er hat selbst größte Schwierigkeiten und findet niemanden, der ihm hilft.
  • Ganz im Gegenteil: Er wird vom Hauptmann und besonders vom Doktor noch regelrecht runtergemacht. In mancher Beziehung auch vom Tambourmajor.
  • Dann kann man natürlich dieser Kombination von Nihilismus, Fatalismus und Materialismus den Idealismus gegenüberstellen, den es in der Marquise gibt.
  • Denn die erhebt sich ja gerade über ihr Schicksal, gewinnt damit an Größe, entspricht in vielem der "schönen Seele" bei Goethe und Schiller und bekommt am Ende auch die notwendige Unterstützung ihrer Familie.
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  • Wenn die Reihenfolge jetzt genau andersherum ist, dann kann die Überleitung natürlich erfolgen vom
  • Idealismus bei Kleist
  • zu den negativen Sicht auf den Menschen und die Welt bei Büchner.
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  • Sollten jetzt beide Werke gemeinsam in den Fokus genommen werden, was auf einen Vergleich hinausläuft, so braucht man natürlich Vergleichsaspekte und könnte dann folgendes feststellen:
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  • Aspekt Weltanschauung:
  • Idealismus
  • gegen Materialismus, Fatalismus, Nihilismus
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  • Aspekt Persönlichkeit:
  • Die Marquise ist von Anfang an eine recht selbstständige Frau und Mutter, die den Verlust des Ehegatten bewältigt und die Kinder gut erzieht.
  • Dann allerdings gerät sie durch die unerwartete Schwangerschaft in eine außergewöhnliche Situation, der sie nicht gewachsen ist und bei der sie keine gute Figur abgibt.
  • Auf dem Höhepunkt des Konflikts wächst sie aber auf erstaunliche Art und Weise über sich hinaus und hält diesen Autonomiegrad auch bis zum Schluss der Novelle durch. 
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  • Woyzeck ist von Anfang an ein Mensch ohne Selbstbewusstsein, mit ganz vielen inneren und besonders auch mentalen Problemen,
  • dem es nicht gelingt, die Beziehung zu Marie zu klären
  • und trotz großen Engagements für die Familie letztlich in eine Situation der Demütigung gerät.
  • Aus all dem kann er sich nur noch in eine Gewalttat flüchten.
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  • Aspekt soziales Umfeld:
  • Bei der Marquise:
    Anfangs Diskriminierung und Ausgrenzung, dann Unterstützung und zunehmende Anerkennung.
  • Insgesamt ein Weg zur Autonomie,
  • zumindest einer relativen, denn die Eheschließung bedeutet natürlich die Gefahr der Rückkehr zu traditionellen Rollenmustern.
  • Bei Woyzeck große persönliche Probleme, fehlende geistige Gesundheit, Ausbeutung und Unterdrückung durch Autoritäten, Demütigung durch den Tambourmajor und schließlich Verzweiflungstat, ganz das Gegenteil von dem, was der Marquise vergönnt ist.
  • Aspekt Literaturgeschichte
  • Marquise: Insgesamt Züge des Idealismus und damit ansatzweise auch der Klassik, auch wenn Kleist kein typischer Vertreter dieser Strömung ist, beim Grafen ja zumindest ansatzweise Abgründe zeigt und beim Obristen Ansätze von sozialem Realismus.
  • Woyzeck: Gehört einer spätetren Epoche an, Vormärz, z.T. schon eine Vorstufe zum Naturalismus (soziale Probleme), ja Expressionismus (überdeutliche Darstellung der negativen Seiten einer Gesellschaft) - modern im Hinblick auf die düstere Sicht der Welt.


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