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Es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas klarzumachen :-)



Wir versuchen es vor allem mit Bildern - aber natürlich auch mit verständlichen Texten.



Wie ermittelt man die Aussage von Texten?

Wie "ermittelt" man die Aussage von Texten?

  • Man macht eigentlich dasselbe, was auch ein Kommissar am Tatort eines Verbrechens macht, man ermittelt. ;-)
  • Man sammelt alle Signale, die der Klärung der Tat dienen
  • und fasst sie schließlich zusammen,
  • um sie am Ende vor Gericht vortragen zu können.
  • ---
  • Bei Texten geht es glücklicherweise meistens nicht um Verbrechen, sondern um das Verständnis dessen, was da geschrieben steht
  • Auf dem Bild rechts sieht man, wie das bei einem Gedicht aussieht:
  • Unten links steht der Schüler auf der Basis einer jeden Interpretation, nämlich dem Verständnis des Textes, in diesem Falle des Gedichtes.
  • Das bekommt man am besten dadurch aus, dass man sich fragt, was das "lyrische Ich" oder der Sprecher im Gedicht dem Leser mitteilt.
  • Das geschieht meistens stückweise, dieses Verstehen.
  • Irgendwann merkt man, dass der Text auch wichtige Signale enthält, zum Beispiel Freude oder Aggression.
  • Dazu sammelt man dann alle Signale, die zusammengehören
  • und kann am Ende eine geordnete Zusammenfassung schreiben, bei der man einfach den Satzanfang "Das Gedicht zeigt ..." möglichst auf vielfältige Weise fortsetzt.

Beispiel für ein Gedicht

Joseph von Eichendorff


An die Freunde


Der Jugend Glanz, der Sehnsucht irre Weisen

Die tausend Ströme durch das duftge Land,

Es zieht uns all zu seinen Zauberkreisen. -

Wem Gottesdienst in tiefster Brust entbrannt,

Der sieht mit Wehmut ein unendlich Reisen

Zu ferner Heimat, die er fromm erkannt:

Und was sich spielend wob als irdsche Blume,

Wölbt still den Kelch zum ernsten Heiligtume.

 

So schauet denn das buntbewegte Leben

Ringsum von meines Gartens heitrer Zinn,

Dass hoch die Bilder, die noch dämmernd schweben -

Wo Morgenglanz geblendet meinen Sinn -

An eurem Blick erwachsen und sich heben.

Verwüstend rauscht die Zeit darüber hin;

In euren treuen Herzen neu geboren,

Sind sie im wilden Strome unverloren.




Herausarbeitung der Signale



(Hier geht es um das Verständnis der einzelnen Zeilen!)


  • Es werden Dinge aufgeführt, die zur Jugend gehören und ihr Glanz verleihen.
  • Hervorgehoben wird, dass alle davon angezogen werden.
  • Dann geht es um einen Gottesdienst, gemeint ist wohl ein besonderes Verhältnis zu Gott, also Frömmigkeit.
  • Die ist verbunden mit "Wehmut", also einem traurig-schönen Gefühl nach "ferner Heimat".
  • Aus kleinen Anfängen wird schließlich etwas Großes, sogar ein Heiligtum.
  • In der 2. Strophe blickt das lyrische Ich von der heiteren "Zinne" (Burgmauer, Aussichtsturm) seines Gartens auf "das buntbewegte Leben".
  • Dabei entstehen aus dämmernden Bilder ziemlich klare, die sich gewissermaßen aus dem Morgennebel herausheben.
  • All das wird von der Zeit verwüstet,
  • aber in den "treuen Herzen" der Freunde neu geboren,
  • so dass alles am Ende "im wilden Strome" des Lebens "unverloren" ist, also erhalten bleibt.

Das Gedicht zeigt (Signalbündelung)

  1. dass es um ein bewegtes Leben geht,
  2. das vor allem durch Frömmigkeit gekennzeichnet ist
  3. und sich aus spielerischen Anfängen zu einem großen Heiligtum entwickelt.
  4. Man hat schöne Erinnerungen,
  5. über die die Zeit aber auch "verwüstend" hinweggegangen ist.
  6. Alles aber ist im Herzen der Freunde (Titel) aufbewahrt und geht so nicht verloren.

Wer noch mehr möchte

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