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Es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas klarzumachen :-)



Wir versuchen es vor allem mit Bildern - aber natürlich auch mit verständlichen Texten.



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Facharbeit - Planung - Thema und "Deutungshypothese"

  • Eine Facharbeit ist in der Regel etwas Neues für Schüler.
  • Deshalb wissen sie meistens auch nicht so richtig, wie sie da rangehen sollen.
  • Wir wollen im Folgenden an einem Beispiel zeigen, dass es nicht nur um ein Thema geht, sondern auch eine vorläufige "Deutungshypothese".
  • Diesen Begriff verwenden wir hier bewusst, weil wir immer wieder zeigen wollen, dass Vorgehensweisen beim Analysieren und Interpretieren durchaus ähnlich sein können - sogar beim Vergleich eines Gedichtes und einer Facharbeit.
  • Streng genommen müssten wir allerdings bei einer Facharbeit eher von einer "Ergebnishypothese" sprechen.
  • Das Problem bei einer Facharbeit ist, dass im Unterschied zu einer Klausur der Schüler an der Festlegung des Themas mit beteiligt ist.
  • Wir haben es schon häufig erlebt, dass Lehrer und Schüler ein Thema festgelegt haben - und dann hat sich herausgestellt, dass es strenggenommen gar nicht bearbeitet werden konnte, zum Beispiel weil man nicht an wichtige Daten gekommen ist oder bei der Recherche festgestellt hat, dass eine etwas andere Themensetzung besser gewesen wäre.
  • Damit so etwas möglichst nicht passiert, ist es wichtig, gleich zu Beginn der Facharbeit ziemlich viel Denk-, Recherche- und auch Nachfrage-Arbeit in die Themenformulierung zu investieren:
  • Denkarbeit: Selbst überlegen, welche Fragestellung man bearbeiten könnte, was einen interessiert - und möglichst auch schon ungefähr, was dabei herauskommen könnte:
  • Beispiel: Da ist jemand eifriger Leser der Perry-Rhodan-Science-fiction-Serie und im Unterricht ist über Utopie gesprochen worden:
  • Dann könnte man mal probeweise formulieren: "Perry Rhodan - ein Beispiel für Weltraum-Utopie?" Das ist eine vorläufige Formulierung, die dann bei den Recherchen und Nachfragen genauer geklärt wird.
  • Aber es reicht natürlich nicht, eine Frage zu formulieren, man sollte auch eine erste Idee haben, was dabei herauskommen könnte. Da kommt dann die "Deutungshypothese" ins Spiel - wie bei einem Gedicht, nur dass es jetzt nicht darum geht, die Aussage des Gedichtes mal probeweise vorwegzunehmen, sondern es geht um die Aussage der PR-Reihe - und da gehen wir davon aus, dass der Schüler sich da ganz gut auskennt, sonst macht so ein Thema natürlich keinen Sinn.
  • Bei Perry Rhodan ist schon der Anfang der Reihe interessant, weil dort ein amerikanischer Astronaut bei der Landung auf dem Mond (die Serie hat vor der echten Mondlandung begonnen), das Glück hatte, auf Vertreter einer Weltall-Zivilisation zu stoßen, deren überlegene Technik ihm die Möglichkeit gab, die Menschheit vor einem Atomkrieg zu bewahren und auf das gemeinsame Ziel der Erkundung und Besiedelung des Kosmos festzulegen. Was den Realitätsgrad angeht, muss allerdings gleich gesagt werden, dass zu der überlegenen Technik der "Arkoniden" gehört, dass sie die überlichtschnelle Raumfahrt beherrschen und auch weitergeben. Das erscheint zur Zeit technisch illusionär, aber es handelt sich ja auch ein fiktives Werk, das nach eigenen Gesetzen beurteilt werden muss.
  • Damit hätten wir schon die ersten Utopien: die friedliche Einigung der Menschheit, das gemeinsame Ziel, die Möglichkeiten der Menschheit über die Erde hinaus zu erweitern.
  • Eine besondere Rolle spielt dabei dieser "Perry Rhodan", der - zur Zeit ebenfalls utopisch - mit seinen engsten Mitarbeitern die sog. "relative" Unsterblichkeit bekommt, sich und seinen Lesern also Zeit lassen kann bei den verschiedenen Schritten der Weltraumerkundung.
  • Damit ergibt sich die erste psychologische und moralische Frage: Was macht das mit den Figuren der Serie, wenn einige eben unsterblich sind (auch wenn sie durch Gewalt oder einen Unfall umkommen können), aber ständig ihre Freunde wegsterben sehen.
  • Dazu kommt eine politische Frage, die aber auch etwas mit Psychologie zu tun hat: Wie entwickelt sich dieser Perry Rhodan weiter, wenn er vom einfachen Kommandanten eines Raumschiffes zum Großadministrator eines Sternenreiches wird. Hier kann es sein, dass man gelesen hat, dass Leute, die an die Macht kommen, immer in der Gefahr sind, sie auch zu gebrauchen. Dieses Phänomen wird zum Beispiel in dem berühmten Film "Viva Zapata" behandelt, den man ja rein zufällig gesehen haben könnte. Oder der Lehrer bringt einen drauf.
  • Damit sind wir schon beim wichtigen Schritt der "Nachfrage":
  • Besonders der Lehrer ist hier gefragt, denn er muss ja letztlich das Thema absegnen, hat also auch eine gewisse Mitverantwortung - auf jeden Fall kann er auch spezielle Themen eher allgemein einordnen und damit Fehlentwicklungen verhindern und gute Arbeit "aufs Gleis stellen".
  • Aber man hat als Schüler ja auch ehemalige Lehrer oder Verwandte, Bekannte, die sich in dem Themengebiet möglicherweise auskennen.
  • Bei Perry Rhodan gibt es mit Sicherheit Internet-Gruppen, die auch eine Quelle von Infos und Anregungen sein können.
  • Was die Recherche angeht, ist es wichtig,
  • mit den richtigen Fragestellungen beim Googeln zu beginnen (z.B. Perry Rhodan Utopie) - schon hat man den folgenden Link:
    https://www.tor-online.de/feature/buch/2019/03/perry-rhodan-die-positive-utopie/
  • Dann kann man, soweit möglich, in einer guten Buchhandlung oder einer Stadtbücherei nachfragen. In vielen Schulen gibt es spezielle Kontakttreffen, bei denen man auch lernt, wie man die externen Zugangsmöglichkeiten zu anderen Bibliotheken nutzen kann.
  • Wichtig ist es, sich nicht irgendwo festzulegen oder nur rumzukopieren oder zu scannen, sondern gezielt nach Antworthinweisen auf die Themafrage zu suchen.

  • All das sollte man gemacht haben, bevor das Thema endgültig formuliert wird - denn das ist eine Festlegung, auch wenn in der Schule sicherlich bei diesem ersten Versuch großzügig mit möglichen Problemen umgegangen wird.
  • Dann sollte das Thema auch möglichst offen gehalten werden: Bei unserem Beispielthema wird zum Beispiel nicht festgelegt, welche konkreten Beispiele man aus den vielen Bänden der Serie herausgreift - das ergibt sich während der praktischen Arbeit.
  • Auf jeden Fall gibt es keinen größeren Fehler bei einer Facharbeit, als beim Gesamtzeitraum zu denken: Es reicht ja, wenn ich eine Woche vor Abgabe Tag und Nacht durcharbeite - erstens ist das nicht gesund - und außerdem gehört zum wissenschaftlichen Arbeiten das Immer-wieder-mal-drüber-Nachdenken usw. Denn im Unterschied zu einer Klausur soll man da ja im Prinzip etwas machen, was es so noch nicht gegeben  hat - weder als Frage noch als Antwort ;-)

Wer noch mehr möchte

  • Ein alphabetisches Gesamtverzeichnis unserer Infos und Materialien gibt es hier.
  • Eine Übersicht über unsere Videos auf Youtube gibt es hier.



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