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Es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas klarzumachen :-)



Wir versuchen es vor allem mit Bildern - aber natürlich auch mit verständlichen Texten.



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PArno Geiger, "Unter der Drachenwand" - das Menschenbild des Romans

  • Hier kann man dem Erzählfortschritt folgen, weil man sich dann die Punkte gut einprägen kann.
  • Gleich am Anfang wird das Menschenbild der Nazis sichtbar: Ein Mensch ist eigentlich nur dafür da, für die Ideologie und ihren menschlichen Inbegriff Hitler zu kämpfen und ggf. auch zu sterben. Deutlich wird das durch den Orden, den Veit verliehen bekommt, aber nicht für das sterben, sondern dafür, dass er überlebt hat und jetzt motiviert werden soll, sein Leben weiter einzusetzen.
  • Hier kann man einen Sprung in die weitere Entwicklung machen: Wer nicht an der Front kämpft, gilt als Drückeberger und die staatlichen Stellen tun alles, um Verwundete möglichst schnell wieder in den Kampf zu bringen.
  • Zum Menschenbild der Nazis gehört aber auch zunächst die ideologische Gleichschaltung und ggf. die gnadenlose Vernichtung derer, die sich ihr entziehen oder sich ein bisschen lebenserhaltenden Egoismus zu Lasten der Volksgemeinschaft leisten. Hier kann man zunächst an  den Vater und den Sohn denken, die ein Schwein schwarz geschlachtet haben und deshalb hingerichtet werden.
  • Ähnlich hart bestraft wird, wer sich kritisch gegen das System äußert: Beim ersten Mal wird man wieder Brasilianer nur in seinen Rechten eingeschränkt oder für einige Zeit einem brutalen Strafvollzug ausgesetzt. Hat man es dann immer noch nicht begriffen, muss man schlimmstenfalls auch mit der Todesstrafe rechnen.
  • Zur totalitären Diktatur kommt der Rassismus, wie er beispielhaft an der Familie von Oskar Meyer verdeutlicht wird. Es ist erschütternd zu lesen, wie sie immer mehr ein normales Leben verliert und schließlich sogar nur noch bei Sonnenschein auf die Straße geht, um im Schatten möglichst unerkannt zu bleiben bzw. nicht einer Patrouille in die Hände zu fallen.
  • Am Beispiel eines Jungen wird auch deutlich, dass er regelrecht totgeschlagen werden kann - und die Leute stehen drum herum, was die Täter eher noch anspornt.
  • Nur am Rande angesprochen wird im Roman die Ermordung von Behinderten - gleich am Anfang erwähnt - und der Juden, angesprochen in der Erzählung eines Polen und in der Nachbemerkung auch für Oskar Meyer erwähnt.

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  • Diesem menschenverachtenden System, das erstaunlicherweise dennoch bei vielen bis in die Schlussphase des Krieges ganz gut ankommt, wird durch den sogenannten "Brasilianer" eine ganz andere Welt gegenübergestellt, nämlich die Brasiliens.
  • Dort gibt es zumindest nicht einen solchen Rassismus wie im NS-System, es gibt sehr viel Freiheit und natürliches Leben.
  • Sehr gut deutlich wird das auf EB61, wo von der "Heiterkeit der Menschen in Rio de Janeiro", von ihrer "Gelöstheit" und "Unbesorgtheit" die Rede ist. Vermisst werden in Europa auch die "Leuchtkraft der Farben". Erinnert wird an die "besonnten Hügel über Rio", die "besonnten Hügel mit Meerblick, dort, wo in Europa die Reichen wohnen würden, in Brasilien die Armen."
    Ob das alles so stimmt, bleibt dahingestellt - aber deutlich ist, dass hier eine Gegenwelt skizziert wird, die zumindest zu einer Rückkehr einlädt, während das Österreich unter Hitler einem als grauer Sklavenstaat vorkommt.
  • Besonders gut wird die Sehnsucht nach diesem Anderswo deutlich auf EB105: "in ein fernes, warmes und möglichst naturbelassenes Gebiet der Erde [...] wo auch die Menschen voller Wärme seien."




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