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Es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas klarzumachen :-)



Wir versuchen es vor allem mit Bildern - aber natürlich auch mit verständlichen Texten.



Schiller, "Maria Stuart" - die Rolle Lord Burleighs

Schiller, "Maria Stuart" - die Rolle Lord Burleighs

  1. In Schillers Drama spielt Lord Burleigh eine wichtige Rolle, was das Schicksal der schottischen Königin angeht.
  2. Das beginnt schon damit, dass er ihr das Urteil des Gerichts in I,7 mitteilt.
  3. Er macht bei der Gelegenheit aber auch gleich deutlich, wie er selbst Marias Situation und Verhalten einschätzt:
    "Auf schlimmem Weg verfolgtet Ihr dies Ziel, / Da Ihr das Reich entzünden, durch die Flammen / Des Bürgerkriegs zum Throne steigen wolltet." Auf Marias Einwände geht er nicht weiter ein.
  4. Auch den Hinweis Marias, dass sie nur durch Gleichgestellte als Königin gerichtet werden könnte, antwort der Lord kühl:
    "Ihr atmet Englands Luft, genießt den Schutz, / Die Wohltat des Gesetzes, und so seid Ihr / Auch seiner Herrschaft untertan!"
  5. Etwas später macht er aber auch deutlich, dass es eine deutlich mariakritische Stimmung in der Bevölkerung gibt (II,3):
    "Nur eine Sorge kümmert noch dies Land, / Ein Opfer ists, das alle Stimmen fodern / Gewähr auch dieses, und der heutge Tag / Hat Englands Wohl auf immerdar gegründet."
  6. Auf die Nachfrage Elisabeths nennt er klar den Wunsch und zeigt auch die Gründe dafür auf:
    "Es fodert / Das Haupt der Stuart – Wenn du deinem Volk / Der Freiheit köstliches Geschenk, das teuer / Erworbne Licht der Wahrheit willst versichern, / So muß sie nicht mehr sein – Wenn wir nicht ewig / Für dein kostbares Leben zittern sollen, / So muß die Feindin untergehn! – Du weißt es, / Nicht alle deine Briten denken gleich, / Noch viele heimliche Verehrer zählt / Der römsche Götzendienst auf dieser Insel. / Die alle nähren feindliche Gedanken, / Nach dieser Stuart steht ihr Herz, sie sind / Im Bunde mit den lothringischen Brüdern, / Den unversöhnten Feinden deines Namens."
    Das heißt: Elisabeths Krone ist einmal durch die katholische Kirche, zum anderen durch Frankreich gefährdet.
  7. Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass Burleigh sehr einseitig urteilt, nichts anerkennt, was Maria entlasten könnte.
  8. Zum Verhängnis wird ihr und schließlich auch ihm selbst, dass er dem Sekretär das unterschriebene Urteil entreißt, das dieser eigentlich verwahren sollte. Während also Elisabeth die endgültige Entscheidung zumindest ein bisschen offen lassen wollte oder zumindest ihre Schule verwischen, wird der Lord eigenmächtig aktiv. Das wirft Elisabeth ihm nach der Hinrichtung auch vor - und er muss das Land verlassen.



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