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Es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas klarzumachen :-)
Wir versuchen es vor allem mit
Bildern - aber natürlich auch mit
verständlichen Texten.
Was das gesamte Drama angeht, könnte man sich zum Beispiel die folgenden Elemente notieren, was eine Einleitung angeht:
Vorbemerkung:
Voraussetzungen im strengen Sinne hat diese Szene nicht, da es keinen festgelegten Szenenablauf gibt. Wir orientieren uns hier aber an der Reihenfolge der Reclam-Ausgabe, wo es sich um die 12. Szene handelt!)
Unabhängig von dieser grundsätzlichen Überlegungen muss natürlich festgestellt werden, dass einige Szenen als Voraussetzungen sehr sinnvoll verstanden werden können.
Wirtshaus.
Die Fenster offen, Tanz.
Bänke vor dem Haus. Bursche.
1. HANDWERKSBURSCH.
Ich hab ein Hemdlein an das ist nicht mein,
Meine Seele stinkt nach Branndewein ...
[Das ist irgendwas zwischen Bekenntnis und Liedzitat, macht auf jeden Fall deutlich, dass der Betreffende sich als arm und auch heruntergekommen präsentiert.]
2. HANDWERKSBURSCH. Bruder, soll ich dir aus Freundschaft ein Loch in die Natur machen? Vorwärts! Ich will ein Loch in die Natur machen. Ich bin auch ein Kerl, du weißt, ich will ihm alle Flöh am Leib tot schlagen.
[Deutlich wird hier ein gewisses Maß an Aggressivität und Verantwortungslosigkeit.]
1. HANDWERKSBURSCH. Meine Seele, mei Seele stinkt nach Brandewein. Selbst das Geld geht in Verwesung über. Vergissmeinich! Wie ist diese Welt so schön. Bruder, ich muss ein Regenfass voll greinen. Ich wollt unse Nase wärn zwei Bouteille und wir könnte sie uns einander in de Hals gießen.
[Das Branntweinmotiv wird hier noch einmal aufgenommen und mit dem Motiv der Vergänglichkeit verbunden, interessanterweise im Kontext von Geld. Es folgt eine ironisch-negative Charakterisierung der Welt, aus der heraus man sich nur in den Suff flüchten kann.]
ANDRE im Chor.
Ein Jäger aus der Pfalz,
Ritt einst durch ein grünen Wald.
Halli, halloh, gar lustig ist die Jägerei
Allhier auf grüner Heid.
Das Jagen ist mei Freud.
[Ein Volkslied wird angestimmt, das einfach nur die Freude an der Jagd hervorhebt. Ein Zusammenhang zum Bisherigen ist nicht erkennbar - außer, dass es sich um einen Kontrast handelt.]
Woyzeck stellt sich an's Fenster. Marie und der Tambourmajor tanzen vorbei, ohne ihn zu bemerken.
[Die Regiebemerkung deutet einen Konflikt an, nämlich den, dass die Mutter von Woyzecks Kind sich hier offensichtlich mit einem anderen Mann einlässt, wie problematisch das ist, bleibt erst mal unklar.]
MARIE im Vorbeitanzen. Immer, zu, immer zu.
[Diese Bemerkung macht deutlich, dass Marie lieber beim Tambourmajor ist als bei Woyzeck.]
WOYZECK erstickt.
[Woyzeck nimmt Maries Worte auf und versteht sie gleich im Sinne der Erregung von Eifersucht. Daraus wird eine die Vision einer totalen animalischen Sexorgie, die auch die Tiere mit einschließt. Am Ende konkretes Eifersuchtsleiden bei dem, was Woyzeck wahrnimmt.]
1. HANDWERKSBURSCH predigt auf dem Tisch.
[Der 1. Handwerksbursch versucht sich jetzt mal in einer philosophischen oder auch theologischen Ansprache und fragt nach einer Kernfrage einer jeden Philosophie, nämlich, warum es den Menschen überhaupt gibt. Es folgen dann ziemlich dümmliche Antworten, bezogen auf einzelne Berufsgruppen. Es folgt dann eine doch stärker pastorale Ausrichtung der Rede, die zu einer Art Scheinpredigt wird. Man soll nicht zweifeln. Ansonsten wird ein aus der Bibel stammendes Barockmotiv aufgenommen, das dem Irdischen jeden Wert abspricht. Wieder wird dabei das Geld thematisiert. Den geschmacklosen Höhepunkt findet dann eine Verirrung ins Antisemitische, verbunden mit einem Hinweis auf das Kreuz, das viele wohl als gotteslästerlich empfinden.]
Schauen wir uns mal an, welche Aspekte des Gesamtthemas in dieser Szene eine Rolle spielen:
Die Einleitung zum Gesamtdrama hat man im Kopf und wandelt sie jetzt in Richtung der Szene ab.
Was die eigentliche Analyse angeht, gehen wir mal von einem Ablaufplan aus, der die folgenden Schritte enthält: