aa

www.einfach-gezeigt.de

Es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas klarzumachen :-)



Wir versuchen es vor allem mit Bildern - aber natürlich auch mit verständlichen Texten.



Die besten Kurzgeschichten, kurz vorgestellt

Die besten Kurzgeschichten - kurz vorgestellt

Dies ist eine ältere Liste, die leider etwas unübersichtlich geraten ist.

Wir verlagern sie nach:

https://textaussage.de/interessante-kurzgeschichten-alphabetisch-nach-autoren-sortiert

Dort finden sich die Aktualisierungen ab dem 27.7.2022

Im Folgenden werden die besten Kurzgeschichten kurz vorgestellt - und zwar in alphabetischer Reihenfolge der Autoren.

Neben Inhalt, Aussage und erzähltechnischer Besonderheit geht es vor allem auch um Tipps zum Umgang mit diesen Geschichten.


Aktuell haben wir erst mal die Daten von der Seite

https://www.endlich-durchblick.de/die-besten-kurzgeschichten-kurz-vorgestellt/

übernommen.

Ziel ist es, die Darstellung hier zu verbessern und das Angebot noch zu erweitern.

---

Schon mal hingewiesen sei darauf, dass es auf der folgenden Seite eine Übersicht der Kurzgeschichte nach Themen geordnet gibt:

https://textaussage.de/kurzgeschichten-nach-themen-geordnet


Verfasser: A-C


Aichinger, Ilse, Das Fenstertheater
In dieser Geschichte geht es um die Distanz und die Vorurteile, die zwischen Menschen herrschen, die sich zu wenig umeinander kümmern.

 

Arenz, Ewald, "Schlüsselerlebnis"
  humorvolle Darstellung der Probleme eines Vaters, der abends nicht mehr ins Haus kommt und morgens von seiner Frau mit Vorwürfen überhäuft wird, was den 3jährigen Sohn vor dem Fernseher angeht bzw. eine tote Maus, die er in der Hemdtasche vorfindet.
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-arenz-schluesselerlebnis

 

Artmann, H.C., "Keine Menschenfresser, bitte!" Satirische Kurzgeschichte
  Jemand will bei der Vermietung eines Zimmers unerwünschte Personengruppen ausschließen, freut sich dann über einen Amerikaner, der als Mieter angekündigt und genommen wird. Dann wird deutlich, dass es sich um einen Afro-Amerikaner handelt.
Eindrucksvolles Spiel mit Vorurteilen.
 

Auer, Martin, Die Leserin

Martin Auers Kurzgeschichte wirft die Frage auf, was Lesen eigentlich ist und welche Möglichkeiten des Umgangs mit Literatur es gibt. Durchgespielt wird der Fall auf ansatzweise satirische Weise am Beispiel einer Kassiererin, die immer triviale Groschenromane liest und in dieser Traumwelt auch bleibt, als sie die reale erleben könnte.

 

Becher, Martin Roda, Tod im Stadion

Aus der Ich-Perspektive wird geschildert, wie der Erzähler plötzlich entdeckt, dass ein Bekannter nach einer gemeinsamen Sportaktion tot neben ihm auf der Bank sitzt. Bezeichnend ist der Schluss: "Nicht, dass ich Ellenberg sehr gemocht hätte, aber die Tatsache hat mir zu denken gegeben, 'wie schnell es gehen kann.'"

 

Behrens, Andrea, "Supersonic Me"

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-behrens-supersonic-me

In der Kurzgeschichte beschreibt ein Ich-Erzähler, wie er auf eine besondere Art und Weise kurzzeitig an eine erste Beziehung zu einem Mädchen kam und wie nachhaltig das Erlebnis für

ihn mit einem Song verbunden war.

Spannend an der Geschichte ist die Frage, ob es sich nicht eher um den Auszug aus einer möglichen Autobiografie handelt (gerne auch einer fiktiven) als um eine typische Kurzgeschichte.

Gezeigt wird das an einem Alternativ-Einstieg, der typischer für eine Kurzgeschichte erscheint.
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-behrens-supersonic-me

 

Hans Bender, Die Wölfe kehren zurück

Eine interessante und berühmte, aber von Aufbau, Gestaltung und Aussage her fragwürdige Kurzgeschichte. Sie ist vor allem geeignet, Schüler zu eigenständigem Denken zu ermutigen, das auch keine falsche Achtung vor angenommener Meisterschaft zeigt.

 

Hans Bender, Forgive me

Unmenschlichkeit und Menschlichkeit am Ende des Zweiten Weltkrieges am Beispiel des Todes eines jungen deutschen Soldaten
 
  Bender, Der Brotholer (relativ lang für eine Kurzgeschichte)
Eine Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges oder danach. Es geht um den Umgang mit deutschen Kriegsgefangenen. Einer von ihnen, vergreift sich wider Erwarten nicht an einem Brot, das zuviel geliefert wurde, sondern bringt es der Lagerleitung. Diese honoriert das durch eine Verlegung in einen besseren Teil des Lagers. Dann aber wird er als Spitzel auf einen befreundeten Mitgefangenen namens Wansdorf angesetzt. Als er sich weigert, verliert er seine Privilegien. Er bekommt dann wieder ein Brot zuviel ausgehändigt. Dieshalb behält er es lieber. Dann stellt sich heraus, dass das eine Falle war. Jetzt legt man es darauf an, dass er von den eigenen Kameraden bestraft wird. Am Ende bleibt offen, inwieweit er von Wansdorf geschützt oder gar gerettet wird.
Die Geschichte ist äußerst interessant im Hinblick auf menschliche und unmenschliche Verhaltensweisen unter extremen Bedingungen

--- 

Bender, Hans, "Felix" (1964)

  • In der Geschichte geht es um einen noch recht schüchternen Ich-Erzähler, der mit Felix, einem Kumpel, unterwegs ist, dem fast alles zu gelingen scheint.
  • Er ist es denn auch, der dem Ich-Erzähler die Arbeit abnimmt, im Haus eines der gerade kennengelernten Mädchens anzurufen.
  • Auch hier wieder ein glücklicher Zufall: Felix trifft auf einen Vater, der seinen kennt und schnell bereit ist, nicht nur ihn, sondern auch den Begleiter, also den verliebten Ich-Erzähler zu sich nach Hause einzuladen.
  • Die Geschichte endet damit, dass er aber absagen muss, weil er angeblich noch ein anderes Date hat.
  • Felix will dann zumindest Sabine von ihm grüßen. Inwieweit er sie vielleicht vor einem mehrfach Verliebten warnen wird, bleibt offen.
  • Insgesamt eine Geschichte, die im technischen Milieu der Telefonzelle spielt.
  • Ansonsten bleibt wohl - neben der Klärung der Bedeutung des Schlusses - nur, mal zu überlegen, wie man die Geschichte in heutige Zeiten übertragen könnte.
  • Erfreulicherweise stellt der Cornelsen-Verlag die Kurzgeschichte im Internet zur Verfügung:
     

 

Berg, Sybille, "Alles wie immer"
Die Kurzgeschichte präsentiert die Gedanken, die einem Menschen morgens durch den Kopf gehen, wenn nichts als immer der gleiche Alltag zu erwartet ist. Der tritt dann auch so ein, bis, ja bis die Protagonistin plötzlich merkt, dass sie ohne Schuhe losgezogen ist. Das nutzt sie, um am Ende eine sehr originelle Schlussfolgerung aus ihrer Erfahrung der Langeweile zu ziehen. Die kann natürlich nicht wirklich ernst gemeint sein, regt aber sehr zum Nachdenken an.

 

Sybille Berg, Hauptsache weit
Enttäuschung eines jungen Mannes, der direkt nach dem Ende der Schule hoffnungsfroh in die Ferne aufgebrochen ist und dann seine "Heimat" erst sehr vermisst und dann im Internet-Café wiederfindet - mit offenem Ausgang.

 

Berg, Sybille, Nacht
  (Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 43)
Eine sehr ungewöhnliche Kurzgeschichte, mit ganz wenig Handlung, dafür langen Reflexionen über die Langeweile und Leere normaler Arbeitstage, dann der Ausbruch von zwei jungen Menschen aus dieser Welt in die romantische Situation und Perspektive eines Aussichtsturms, wo sie sich begegnen und zusammen zumindest einen kurzen Moment intensiven Glücks erleben. In dieser Geschichte bleibt wirklich offen, was daraus wird und welchen Tipp sie bereit hält für eigene Ausbrüche aus dem Alltag.
Vom Sprachlichen her sicher grenzwertig und diskussionswürdig ist das Bild von dem "süßen Brei, den Verliebte aus ihren Mündern lassen, um sich darauf zu Schlafen zu legen."
Eine Interpretation zu der Geschichte findet man zum Beispiel hier. (cf)

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

---

Berg, Sibylle, Nora hat Hunger

In der Geschichte wird aus der Perspektive einer jungen Frau oder eines Mädchens erzählt, wie diese ganz bewusst den Weg des Immer-weniger-Wiegens geht, um ein Model werden zu können.

Im Kontrast dazu werden die Bemühungen der Mutter deutlich, sie mit Hilfe eines Psychologen von diesem nicht ungefährlichen Weg abzubringen.

Das scheitert aber allein schon daran, dass dieser Mann selbst genau dem Bild entspricht, in das die Ich-Erzählerin nicht hineingeraten möchte.

Die Geschichte ist sehr gut geeignet, um zu verstehen, was in einem jungen Menschen abgeht, dem sein gutes Aussehen und ein entsprechendes Gewicht sehr am Herzen liegt.

Anregung: Zu der Geschichte kann man sehr gut einen Dialog schreiben (lassen), in dem sich Mutter und Tochter nach dem Besuch beim Psychologen endlich mal wirklich offen und ehrlich austauschen.

---

Berg, Sybille, "Und in Arizona geht die Sonne auf"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-berg-arizona-sonne
In der Geschichte wird die Situation eines Mannes geschildert, der sich in der modernen Welt als Mann nicht mehr anerkannt fühlt und deshalb nur glücklich ist, wenn er sich in seinem PS-starken Auto in eine Art Wilden Westen hineinträumen kann.
Besonders interessant kann es werden, wenn man prüft, inwieweit diese Geschichte schon im Erscheinungsjahr 2000 doch eher satirischen Charakter hat, möglicherweise auch alte Vorurteile fortschreibt und was sich seitdem noch stärker geändert hat.
Spannend wird es auch, wenn eine Frau offen erklärt, sie wünsche sich einen "starken" Mann, und dann diskutiert werden kann, was das heute genau bedeutet - im Vergleich zu früher.
Die Geschichte lässt sich gut vergleichen mit "San Salvador" von Peter Bichsel.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der folgenden Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Berg, Sibylle, "Vera sitzt auf dem Balkon"

In der Kurzgeschichte geht es um ein Ehepaar, das nebeneinander sitzt, ohne wirklich eiune innere Beziehung zu haben. Die Frau, aus deren Perspektive erzählt wird, überlegt, was sie mit dem wunderschönen Tag anfangen könnte - aber es fällt ihr nichts ein - und schon gar nichts, was sie mit ihrem Mann zusammen machen könnte.

Am Ende geht sie zur normalen Hausarbeit über, bis ihr einfällt, dass ihre Freundin bald Geburtstag hat, was ihre Stimmung deutlich aufhellt.
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-sibylle-berg-vera-sitzt-auf-dem-balkon

Eine Übersicht über weitere Kurzgeschichten zu den Themen "Liebe", "Ehe" bzw. "Beziehungen" finden sich hier:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Bichsel, Peter, "Der Milchmann"

https://textaussage.de/bichsel-milchmann-kreativer-umgang

  • In Peter Bichsels Kurzgeschichte „Der Milchmann“ geht es um zwei Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht zueinanderfinden.
  • Da ist der Mann aus dem Titel, der jeden Morgen einer Frau Blum die Milch vor die Tür stellt, sich mit ihr aber nur schriftlich und nur über das Nötigste austauscht. Besonders am Schluss wird deutlich, wie wenig er darüber hinaus von ihr wissen will.
    Das kann natürlich einfach damit zusammenhängen, dass er halt seinen Job machen muss, während das für Frau Blum möglicherweise nicht in gleicher Weise wichtig ist. Zumindest könnte man diese Hypothese mal am Text überprüfen.
  • Auf der anderen Seite ist da diese Frau Blum, die sich schon für diesen Mann interessiert, nicht von vornherein positiv, sondern einfach nur, weil sie ihn kennenlernen will.
  • Die Kurzgeschichte belässt es bei diesen völlig gegensätzlichen Positionen – ein guter Grund zu überlegen, wie diese beiden Menschen doch zueinanderkommen könnten. Oder wie es Frau Blum gelingen könnte, diesen Mann zumindest kennenzulernen. Auch wenn das nicht weit über das hinausreicht, was der Leser vom Erzähler schon erfährt – und das verheißt erst mal nichts Gutes.
  • Auf der genannten Seite wird gezeigt, wie man kreativ mit dieser Geschichte umgehen kann, indem man zum Beispiel Frau Blum einen Brief schreiben lässt.

 

Bichsel, Peter, "Die Tochter"

In dieser Geschichte geht es um das nicht gelingende Familienleben im Übergangsfeld des langsamen Auszugs von Zuhause.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Familie":
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie
 

Bichsel, Peter, "Ein Tisch ist ein Tisch"

Diese berühmte Kurzgeschichte spielt einfach einmal durch, was passiert, wenn jemand die Zuordnung von Wortbezeichnung und Wortbedeutung ändert.

Man kann an dieser Geschichte sehr schön die Grundgedanken der Sprachtheorie von Ferdinand de Saussure erkennen und aufzeigen.


  Bichsel, Peter, San Salvador
Bichsels Kurzgeschichte "San Salvador" zeigt einen Mann zwischen Verharren und Träumen. Am Ende entscheidet nicht er, sondern "es" - irgendetwas zwischen mangelnder Entschlusskraft bzw. Zielklarheit und mehr oder weniger bewussten Bindungen. Wir stellen die Kurzgeschichte kurz vor und konzentrieren uns dann vor allem auf Einsatzmöglichkeiten im Unterricht - bis hin zu kreativen Veränderungen.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der folgenden Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Böll, Heinrich, Es wird etwas geschehen

n der Kurzgeschichte „Es wird etwas geschehen“ von Heinrich Böll wird auf satirische Weise die moderne Arbeitswelt aufs Korn genommen.


Böll, "An der Brücke"

https://textaussage.de/boell-an-der-bruecke

  •  In der Kurzgeschichte geht es um einen im Krieg verwundeten Soldaten, der die Aufgabe bekommt, die Leute zu zählen, die über eine neue Brücke gehen.
  • Er nutzt das, um sich eine Art Spiel mit seinen Vorgesetzten zu gönnen: Je nach seiner Laune meldet er niedrigere Zahlen oder höhere, was dann Begeisterung auslöst.
  • Dazu kommt, dass er sich vor allem auf eine "kleine Geliebte" konzentriert, die er zwar gar nicht kennt, die aber zweimal am Tag über die Brücke geht und bei ihm dann intensive Gefühle auslöst.
  • Eines Tages bekommt er den Tipp, dass er heimlich kontrolliert werden wird. An dem Tag zählt und meldet er genau, allerdings bleibt auch hier die "kleine Geliebte" außen vor.
  • Die Geschichte endet mit der Belohnung, dass er nur noch die (geringere) Zahl der Pferdefuhrwerke zählen muss.
  • Er überlegt, ob er eine bestimmte Sperrstunde für Pferdefuhrwerke nicht nutzen sollte, um seiner "Geliebten" zu folgen und mit ihr Kontakt aufzunehmen.
  • Insgesamt ein Plädoyer für die Schaffung persönlicher Spielräume in Zeiten, in denen ansonsten über einen verfügt wird.
  • Diese Geschichte musste übrigens im Zentralabitur 2022 in NRW mit dem Roman "Unter der Drachenwand" von Arno Geiger verglichen werden.
    Anmerkungen zu dieser Aufgabe gibt es hier:
    https://textaussage.de/ungezaehlte-geliebte-und-unter-der-drachenwand

---

Böll, Heinrich, Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

Zumindest teilweise Bekehrung eines Touristen, der einem glücklich in natürlichen Verhältnissen lebenden Einheimischen moderne Arbeitsmoral beibringen will.

---

Böll, Heinrich, "Mein Onkel Fred"
die ungewöhnliche Geschichte eines Kriegsheimkehrers, der es sich zunächst einige Wochen auf dem Sofa seiner Familie bequem macht, bevor er dann plötzlich unternehmerisch abstartet:
 
https://www.einfach-gezeigt.de/b%C3%B6ll-mein-onkel-fred
---

Böll, Heinrich, "Mein teures Bein"

Ein Soldat, der ein Bein verloren hat, möchte eine höhere Rente. Der Beamte rechnet ihm vor, was das kosten würde. Darauf macht der Soldat eine Gegenrechnung auf, indem er die Geschichte seiner Verwundung erzählt: Er hat so lange ausgehalten (und ist dabei verwundet worden), bis höhere Offiziere, die viel mehr Rente kosten, sich retten konnten. Das bringt ihm zwar bei dem desinteressierten Beamten keine höhere Rente ein, aber er kann zumindest hocherhobenen Hauptes den Raum verlassen und hat sich Luft gemacht.
 

Böll, Weggeflogen sind sie nicht
Eine Geschichte zwischen Sachtext und Fikitonalität, die sich mit der Frage der Freiheit in den Zeiten der Unterdrückung befasst

 

Borchert, Das Brot

---

  • Kleiner Tipp: Es lohnt sich, parallel dazu Borcherts Kurzgeschichte "Die Kirschen" zu behandeln.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen":
 
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Borchert, "Das Holz für morgen"
Eine wunderbare Kurzgeschichte, die zeigt, wie jemand, der sich schon auf seinen Selbstmord vorbereitet, ins Leben zurückkommen kann.
 
https://textaussage.de/borchert-das-holz-fuer-morgen
 

Borchert, Wolfgang, Die Kegelbahn

Sehr distanziert angelegte Kritik an der Selbstverständlichkeit, mit der Menschen im Krieg auf andere schießen (müssen). Das Bild der Kegelbahn wird verwendet, um die Doppelrolle als Täter und Opfer zu verdeutlichen.

 

Borchert, Die Kirschen

Diese Geschichte geht auch von einer problematischen Situation aus, allerdings beruht sie auf einer falschen Annahme, einer ungerechtfertigen Verdächtigung. Ein krankes Kind glaubt auf Grund eines Geräusches, dass sein Vater die ihm zugedachten Kirschen isst. In Wirklichkeit aber ist er nur dabei hingefallen, als er seinem Kind die Kirschen bringen wollte. Hier wird Blut mit Kirschsaft verwechselt. Als das Kind erkennt, dass es statt nachzufragen, an seinem Verdacht festgehalten und sich entsprechend verhalten hat, schämt es sich.

 

Borchert, Wolfgang, Die Küchenuhr

Die Kurzgeschichte zeigt, was für einen Menschen als Wert bleibt, wenn er alles andere verloren hat, und wie er damit umgeht.

 

Borchert, Wolfgang, Nachts schlafen die Ratten doch

  • Die Geschichte zeigt, wie man auch in ganz schlimmen Zeiten einem anderen Menschen helfen, aus seinem Trauma herauszukommen. Das wäre auch unsere Deutungshypothese.
  • Man kann allerdings auch noch genauer sein, wenn man weiß, dass Ratten durchaus nachts aktiv sind. Dann würde die Deutungshypothese lauten: Die Geschichte zeigt, wie auch eine Lüge eine Wahrheit sein kann. Die Lüge wäre dann der Titel - die Wahrheit wäre, dass der Junge sich von einer Pflicht lösen kann, die in der Form gar nicht mehr besteht. Denn er kann nach der Zerstörung des Hauses niemanden mehr beschützen.
  • Wir gehen auf diesen Weg von der "Trümmerwüste" hin zur "Sonne" in einem Schaubild genauer ein.

Borchert, Wolfgang, "Vielleicht hat sie ein rosa Hemd"
 
https://www.schnell-durchblicken2.de/borchert-vielleicht-rosa-hemd
In der Kurzgeschichte geht es um zwei Soldaten, die - aus dem Krieg kommend - erst mal von einem Brückengeländer aus das tun, worauf sie solange verzichten mussten, nämlich Frauen betrachten. Am Ende läuft es darauf hinaus, dass einer dieser Soldaten dem Kameraden eine alte Schuld bekennt, die ihn immer noch quält. Offen bleibt am Ende, ob dieses Teilgeständnis ihn von der Erinnerung befreien kann oder er sie noch weiter aushalten muss.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Schuld" finden sich in der thematischen Übersicht:
 
https://www.schnell-durchblicken2.de/kurzgeschichten-nach-themen

 

Brambach, Rainer, "Besuch bei Franz"

In der Geschichte geht es um den Tod eines deutschen Bauarbeiters, der seinem italienischen Bauleiter vom Gerüst aus auf den Kopf spuckt und dann ein paar Tage später vom Gerüst fällt. Auf der Beerdigung ist der Bauleiter derjenige, der am meisten zu trauern scheint. Insgesamt eine Geschichte, die mit den verschiedenen Erklärmöglichkeiten für das Geschehen wunderbar herumspielt. Ist der Bauleiter der Mörder und will durch geheuchelte Trauer nur von sich ablenken - oder bereut er seine Tat oder aber schließt er auf seine Art ("Verstehe einer die Südländer" heißt es am Schluss) die Geschichte ab: Man rächt sich, erweist dann aber durchaus dem Opfer die letzte Ehre.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
 
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Brambach, Rainer, "Känsterle"

Ein Mann läuft kurzzeitig Amok, weil er das anmaßend herrische Verhalten seiner Ehefrau ihm gegenüber nicht mehr aushält.
 

Brender, Irmela, "Caroline über Wiesen laufend"
Caroline, ein Mädchen, das noch nie einen Freund gehabt hat, ist plötzlich von einem Jungen namens Joschi ganz begeistert und fühlt sich von ihm auch gemocht.

Ihr Traum, mit ihm über Wiesen zu laufen, während sie sich an der Hand halten, wird brutal zerstört, als er ihr bei einer Motorradpanne zumutet, per Anhalter Hilfe zu holen. Als sie das ablehnt, lässt er sie einfach in der Wildnis stehen und sie muss enttäuscht zu Fuß zum nächsten Ort gehen.
Ganz offensichtlich geht es um romantische Mädchenträume, die hier ganz schnell angesichts der Realität ins Nichts zerfließen.
Natürlich kann man diese Geschichte auch auf einen ähnlich enttäuschten Jungen umschreiben, was eine reizvolle Aufgabe sein könnte.
Hier findet sich ein Hinweis, wo die Geschichte u.a. abgedruckt ist.
 
http://www.gbv.de/dms/gei/591184656.pdf

 

Brecht, Bertolt, "Die unwürdige Greisin"
 
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-brecht-greisin
In dieser nicht ganz so typischen Kurzgeschichte geht es um eine Frau, die am Ende ihres Lebens sich aus allen Zwängen befreit und zum Entsetzen eines Teils ihrer Kinder autonom lebt. Am Ende stellt der Enkel als Erzähler fest, dass seine Großmutter eigentlich zwei Leben geführt hat, eins voller Arbeit und eins des Genusses.

 

Brett, Lily, "Vater"
 
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-lily-brett-vater
 
In der Geschichte ruft eine besorgte Tochter ihren alten Vater unter einer falschen Nummer an und gerät dabei an jemanden, dem es deutlich schlechter geht. Aus ihrer wachsenden Panik wird sie von ihrem Mann gerettet, der das Missverständnis merkt. Am Ende ist die Tochter beim Gespräch mit ihrem richtigen Vater nicht nur erleichtert, sondern kann ihm noch mehr als sonst deutlich machen, wie sehr sie ihn liebt.
 

 

de Cesco, Federica, Spagetti für zwei

In dieser wunderbaren Geschichte werden Vorurteile auf sehr amüsante Weise in einem Schnellrestaurant entlarvt.

Wir stellen die Geschichte vor und verdeutlichen die zentrale Aussage in einem Schaubild - dazu kommen Tipps zum Einsatz im Unterricht und als Klassenarbeit.
---
Man kann diese Geschichte gut vergleichen mit
Oleolegua, nennt sich selbst "Hobbydichter"
"Man sieht es den Leuten doch an"
 
https://www.leselupe.de/lw/titel-Vorurteile-121965.htm

 

Cortázar, Julio Cortázar, „Familienbande“

In der Geschichte geht es um eine Frau, die als Tante von ihrer ganzen Familie so gehasst wird, dass sie von allen aus dem Urlaub Ansichtskarten mit Beschimpfungen bekommt. Erstaunlich ist die Reaktion der Frau: Denn sie freut sich auf die Karten, liest sie sorgfältig und heftet sie alle ins Album. Am Ende wird erst deutlich, wie sie wirklich reagiert: Sie sticht nämlich wie bei einem Voodoo-Zauber jeweils mit der Nadel durch die Unterschrift des Absenders.

Die Geschichte enthält interessantes Diskussionspotenzial: Zum einen im Hinblick auf den Umgang mit Beleidigungen, zum anderen kann das Phänomen der Hassliebe besprochen werden. Dazu gibt es den Hinweis auf hilfreiche Informationen einer Ärztin.
 
http://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/83-kg-cortazar-familienbande



Verfasser: D-H


Doderer, Heimito von, "Das Verhängnis"
https://textaussage.de/heimito-von-doderer-das-verhaengnis
In der Kürzestgeschichte geht es um ein Pärchen, bei dem die Frau nach kurzer Zeit mit der Wahrheit über ihren Beruf herausrücken muss. Das ist für ihn inakzeptabel und so endet die Beziehung mit den gleichen Worten, mit denen auch Schillers Ballade "Der Handschuh" endet - dort aber aus einem ganz anderen Grund.
---

Doderer, Heimito von, "Der Brand"

In der Erzählung wird die intensive Liebesverbindung zwischen einem Schüler und einer Schülerin am Ende der Ferien verbunden und damit auch parallelisiert mit dem Brand eines Gebäudes. Das Besondere ist dabei, dass die körperliche Gemeinsamkeit dem Jungen plötzlich zu viel wird, das Mädchen darauf aber verständnisvoll reagiert. Offensichtlich gibt es für diese Beziehung eine Zukunft.

https://textaussage.de/heimito-von-doderer-der-brand

---

Domhof, Angelika, "Er hat alles, was er braucht”
In der Kurzgeschichte geht es um den unangekündigten Besuch einer Frau bei einem kranken Mann, dem seine Situation offensichtlich unangenehm ist. Zwischen den beiden Personen herrscht eine unterschwellige Spannung, die die Besucherin schließlich zum Gehen veranlasst. Am Ende gibt es dann noch ein positives Signal, als der Kranke die Besucherin bittet, die Blumen so hinzustellen, dass er sie gut sehen kann.

---
Die Geschichte kann man mit

Franck, Julia, "Streuselschnecke"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-franck-streuselschnecke

vergleichen. Auch dort weiß der Leser am Anfang nicht, in welchem Verhältnis die beiden Personen zueinander stehen. Auch spielt Krankheit eine Rolle.

Recht gute Interpretationshinweise gibt es hier:
  https://indexia.de/analyse-er-hat-alles-was-er-braucht-angelika-domhof/
 ---

Drawe, Anna, "Im Warenhaus"
In der Kurzgeschichte Im Warenhaus von Anna Drawe geht es um Betty Warner, eine junge Frau, die arbeitslos ist und beim Sich-Aufwärmen in einem Warenhaus die Gelegenheit nutzt, die Brieftasche eines Mannes zu stehlen.

Der informiert die Polizei, die findet allerdings nichts bei Betty, weil ihr inzwischen eine alte Dame die Geldbörse aus der Tasche gezogen hat.

Hinterher stellt sich heraus, dass es sich um die Warenhausdetektivin handelt, die Verständnis für Menschen in Not hat und sich damit begnügt, dass sie ihr versprechen, nicht wieder zu stehlen. Am Ende lädt sie Betty sogar noch zum Essen ein.

Eine schöne Geschichte, die aber zwei Dinge nicht berücksichtigt, erstens eine gewisse Verletzung ihrer Dienstpflicht bei der Detektivin und die reale Notlage, die es der jungen Frau schwer machen wird, ihr Versprechen zu halten.
---

Duve, Karen, "Es gibt keine niedlichen Jungs"
Kurze Episode aus dem Leben von zwei 14jährigen Freundinnen, von denen die eine sich schon für Jungen interessiert, während die andere ihr Glück noch ganz im Umgang mit Pferden sucht.
https://www.schnell-durchblicken2.de/duve--keine-niedlichen-jungs

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Finelli, Caro, "Die Überraschung"

Geschichte eines Studenten, der kurz nach dem Abitur fern von zu Hause merkt, dass er zu Hause doch ein ziemlich bequemes Leben hatte. Leider zieht er nur teilweise die richtigen Konsequenzen aus ersten unangenehmen Erfahrungen.

 

Fischer, Kai, "Erinnerungsangebote"
  (Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 32/33)
In der sehr interessanten und auch unterhaltsamen Kurzgeschichte geht es um einen Ich-Erzähler, der vor der Wiederbegegnung mit seiner Ex in einen Laden flüchtet und dort gleich die Gelegenheit zum Einkaufen nutzt. Dabei erinnert er sich sich an ähnliche Situationen, als sie noch zusammen waren - und plötzlich sind die Waren "Erinnerungsangebote", die ihn letztlich doch etwas quälend an das inzwischen vergangene gemeinsame Glück erinnern.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen"

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Franck, Julia, "Streuselschnecke"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-franck-streuselschnecke

  • In der Geschichte geht es um die Beziehung eines Mädchens zu seinem todkranken Vater, dem sie zwar seinen verständlichen Wunsch nach Morphium nicht erfüllen kann.
  • Dafür backt sie ihm aber eine große Menge Kuchen, womit sie ihm eine große Freude macht.
  • Am Ende wird Kritik am Verhalten der Mutter deutlich, die nicht zur Beerdigung gekommen ist.
  • Kritische Überlegungen können angestellt werden zu dem Trick am Anfang, die Beziehung des Anrufers zur Ich-Erzählerin nicht gleich offenzulegen.
    Auf der angegebenen Seite gibt es dazu Anregungen.
  • Ebenso gibt es Anregungen für ein Weiterschreiben der Geschichte.
  • Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Familie":
      https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie
     

 

Frerich, Hajo, "Gekonnt ist gekonnt"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-frerich-gekonnt

  • Die Geschichte zeigt an mehreren Situationen, wie auch Schüler im Gespräch mit Erwachsenen (Vater oder auch Lehrer) mal die "Nase vorn" haben können. Es kommt eben nur darauf an, die Möglichkeiten von Kommunikation, Argumentation und Rhetorik für sich zu nutzen.
     

Frerich, Hajo,"Was die Welt der Elementarteilchen uns über die Liebe verrät"

In dieser Kurzgeschichte wird versucht, ein zentrales Liebesproblem zu lösen, indem man einen Vergleich aus der Atomphysik heranzieht. Dabei geht es nicht um wissenschaftliche Erkenntnis, sondern um eine harte Wahrheit.
https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/151-frerich-schule-gut-kurzgeschichte
 

Frerich, Hajo, Wenn Schule "Schule macht"

Eine amüsante Kurzgeschichte über die Problematik von Abmachungen: Wie lange sollen sie gelten? Wann können oder sollen sie neu "ausverhandelt werden"?

 

Frerich, Hajo, Zu schnell - zu langsam
Diese Kurzgeschichte behandelt in äußerst knapper Weise das Problem der Gaffer auf Autobahnen, die zum Beispiel Rettungsgassen missbrauchen und damit im Extremfall sogar eine Rettung verhindern.

Die Geschichte lässt sich sehr gut mit Ilse Aichingers "Fenster-Theater" vergleichen.

 

Fritz, Walter Helmut, "Augenblicke"
Bestandteil einer Aufnahmeprüfung in der Schweiz:

  • Eine 20jährige junge Frau, die schon berufstätig ist, aber noch bei ihrer Mutter lebt, leidet unter deren als Zudringlichkeit empfundenes Bemühen um ein Gespräch, um Nähe.
  • Ausführlich wird die verklemmte Situation geschildert, wenn die beiden sich im Badezimmer treffen.
  • Schließlich flieht die Tochter, will sich eine eigene Wohnung besorgen, was vorläufig scheitert.
  • Nach ihrer Rückkehr schläft die Mutter schon und die Tochter ist mit ihrem Stress allein - einem gewissen Mitgefühl mit der alten und oft kranken, zudem verwitweten Mutter und ihrem eigenen Freiheitsdrang. 
  • Damit ergeben sich kontroverse Gesprächsmöglichkeiten im Unterricht.
  • Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Familie":
      https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie
     

Fröhlich, Pea, Der Busfahrer

In der Geschichte geht es - wie der Titel schon sagt - um einen Busfahrer, der sich immer freut, wenn eine Frau wieder einmal für fünf Stationen so hinter ihm sitzt, dass er sie im Spiegel betrachten kann. Er wagt nicht, sie anzusprechen, weiß aber alles, was er im Bus von ihr mitbekommt. Diese seltsame Beziehung endet, als die Frau eines Tages das Einsteigen verpasst, weil sie von einem Mann geküsst wird.
  ttps://www.schule-bw.de/themen-und-impulse/individuelles-lernen-und-individuelle-foerderung/allgemein-bildende-schulen/kompetenzraster-2016/deutsch/d_nl52_3_lm_7_10.pdf

 

Geiger, Susanne, "Flucht"
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-geiger-flucht

  • Geschichte eines Mädchens, das mehrfach versucht, aus der gewissermaßen fürsorglichen Einengung ihrer Mutter auszubrechen. Schließlich findet sie statt der großen Flucht eine kleine in den Armen eines Freundes
  • Gut vergleichbar mit Sibylle Berg, "Hauptsache weit", was den Fluchtgedanken angeht.
  • Vergleichbar auch mit Walter Helmut Fritz, "Augenblick", was den Versuch des Ausbruchs einer Umklammerung angeht.
  • Etwas Ähnliches gibt es in Bichsels Geschichte "San Salvador", allerdings auf der Ebene von Erwachsenen, die bereits lange in einer Beziehung leben.
     

Gelsenbeck, Hanno, "Ronny und die Trauben"

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-gelsenbeck-ronny-trauben

In dieser Kurzgeschichte geht es um die Übertragung der alten Fabel von dem Fuchs und den Trauben auf eine heutige Situation.

--- 

Lili Grün, Man hat gelacht - Kurzgeschichte

https://textaussage.de/lili-gruen-man-hat-gelacht
Es geht um eine junge Frau, die als Sängerin bei einem Auftritt um ihre Anstellung kämpft. Deutlich wird das Auf und Ab der Gefühle und das unterschiedliche Verhalten der Mitmenschen.

Lässt sich gut auf Situationen in der Schule und im Vereinsleben z.B. übertragen.

---

Gruenter, Undine, "XLII"

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-gruenter-xlii

In der Geschichte geht es um einen Mann, der auf schon fast voyeuristische Weise Probleme in der Nachbarwohnung wahrnimmt, ohne auf den Gedanken zu kommen, einem offensichtlich kranken Menschen zu helfen. Stattdessen ergeht er sich in abgehobenen sprachlichen Bildern und wirkt dabei sehr ichbezogen.

Man kann die Geschichte sicher gut mit dem "Fenstertheater" von Ilse Aichinger vergleichen

https://www.endlich-durchblick.de/die-besten-kurzgeschichten-kurz-vorgestellt/aichinger-ilse-das-fenstertheater/
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen
 

Harg, William M., "Der Retter"

In der Geschichte geht es um einen jungen Seemann, der als einziger den Untergang seines Schiffes überlebt und dann an einer Planke auf dem Meer treibt. Als der Schiffshund die Planke auch als Schwimmhilfe nutzen will, will der Mann ihn erst vertreiben, erkennt aber später, dass gerade die ruhige Konzentration des Hundes auf die Gegenwart ihn daran hindert, sich von seinen ängstlichen Gedanken an die Zukunft verrückt machen zu lassen. Als sie schließlich nach sechs Tagen gerettet werden, versteht der Schiffsarzt nicht, warum der Mann so darauf bestanden hat, dass auch der Hund mit aufgenommen wird.

Insgesamt eine sehr berührende Geschichte, nicht nur für Hundebesitzer. Es geht ganz allgemein um das Verhältnis des Menschen zu allen lebenden Wesen. Man könnte mal prüfen, wo es sonst Situationen gibt, wo Tiere oder Pfalnzen Menschen seelisch oder allgemein gesundheitlich helfen. So soll es zum Beispiel therapeutisches Reiten geben und sicher vieles mehr.
  ttps://www.schule-bw.de/themen-und-impulse/individuelles-lernen-und-individuelle-foerderung/allgemein-bildende-schulen/kompetenzraster-2016/deutsch/d_nl52_3_lm_7_10.pdf

 

Hemingway, Alter Mann an der Brücke

Es handelt sich um eine Kurzgeschichte, die den Spanischen Bürgerkrieg als Hintergrund hat und aus der Perspektive eines Soldaten erzählt wird, der mit einem alten Mann an einer Brücke spricht. Dieser macht sich Sorgen um seine Tiere, die er zurücklassen musste, weil die Kriegsgefahr näher rückt. Am Ende stellt der Ich-Erzähler fest, dass diesem Mann nicht mehr geblieben ist ein Tag, an dem Bombenflügzeuge wegen des Wetters nicht fliegen können und dass seine Katzen zumindest selbst für sich sorgen und die Tauben zumindest wegfliegen können.
Insgesamt eine Kurzgeschichte, die den Wahnsinn des Krieges am Beispiel des Kummers eines alten Mannes deutlich werden lässt.

 

Hemingway, Ein sauberes, gutbeleuchtetes Café

Diese etwas längere Kurzgeschichte besteht eigentlich nur aus einem Gespräch zwischen zwei Kellnern, die sich über einen alten, lebensmüden Gast unterhalten, der von selbst nicht gehen will. Die Geschichte zeigt sehr schön, wie an einem bestimmten Ort drei Menschenschicksale aufeinandertreffen können, die dann wie in einem kürzeren oder auch längeren Blitzlicht zumindest in Teilen sichtbar werden. Letztlich geht es um die Frage, was ein Mensch als Minimum braucht, nämlich ein "sauberes, gutbeleuchtetes Café", in dem er sich sein Elend von der Seele trinken kann.

 

Hemingway, "Ein Tag warten"

  • In der Geschichte geht es um einen 9jährigen Jungen, der in Amerika Fieber bekommt, das in Fahrenheit gemessen wird, und es mit Celsius verwechselt. Er glaubt deshalb einen ganzen Tag lang, dass er mit 102 Grad (Fahrenheit) nicht überleben wird, weil er in Frankreich gehört hat, dass er mit 44 Grad (Celsius) nicht überleben könne. Die Geschichte ist vor allem brauchbar, um die Bedeutung sprachlicher und kultureller Unterschiede deutlich zu machen. Ansonsten wirkt sie etwas wie eine etwas lang gezogene (in diesem Falle familienbezogene) Anekdote und weniger wie eine normale Kurzgeschichte.
  • Anmerkungen zu dieser Geschichte einschließlich der Gattungsbestimmung zwischen Kurzgeschichte und Anekdote gibt es hier: https://www.einfach-gezeigt.de/hemingway-ein-tag-warten
  • Video mit Fragen und Antworten zu dieser Kurzgeschichte:
    Videolink
    https://youtu.be/UxBFaBu7vQk
  • Die Geschichte ist Teil einer Hamburger Prüfungsaufgabe
    ---.

Hemingway, Hochzeitstag
In der auf den ersten Blick sehr fremdartig verkürzt wirkenden Geschichte geht es um einen jungen Mann, der im Kreis seiner Freunde sich noch kurz ein bisschen Mut antrinkt, bevor es dann zur Hochzeit geht. Diese selbst wird gar nicht näher beschrieben. Stattdessen geht es im zweiten Teil um die Überfahrt über einen See zu einer einsamen Hütte, in der die Hochzeitsnacht stattfinden soll.
https://www.schnell-durchblicken2.de/hemingway-hochzeitstag

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen
 
  Hermann, Judith, "Sonja"
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-hermann-sonja
Recht lange Kurzgeschichte, in der es um die Beziehung des Ich-Erzählers zu einer sehr ungewöhnlichen Frau geht: Einerseits will sie den Mann ganz offensichtlich, andererseits entzieht sie sich auch immer. Sex spielt von ihr aus keine Rolle, aber sie will später Kinder. Der Ich-Erzähler wiederum pflegt neben dem unklaren Verhältnis zu dieser Sonja noch eine körperlich intensive Parallelbeziehung.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Hermann, Judith, "Zigaretten"

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-judith-hermann-zigaretten

  • In der Geschichte geht es wohl um eine Ich-Erzählerin, die gerade von ihrem
  • Partner verlassen wird und jetzt ihr ganzes Glück und Unglück an einer kleinen Geschichte festmacht, die ihr im Weggehen noch erzählt wird.
  • Es geht um eine Situation im Leben ihres Partners, in der er sich
  • kurzzeitig und nur situationsbedingt von seiner damaligen Freundin trennen muss und sich den damit verbundenen Schmerz erträglicher macht, indem er sich darüber freut, dass er vergessene Zigaretten
  • noch an ihrem Platz wieder findet.
  • insgesamt soll die Geschichte wohl deutlich machen, wie viel kleines und
  • auch größeres Glück es im Leben geben kann, bevor die Enttäuschungen beginnen.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen
 

Holzer, Marie, "Die rote Perücke"

Ein schönes Beispiel dafür, dass Expressionismus in der Schule nicht immer "nur" "Gedichte" heißen muss - oder im Ausnahmefall auch Dramen. Es gibt tatsächlich auch Geschichten, die man durchaus als Kurzgeschichten verstehen kann.

Ein Beispiel ist diese Geschichte, die den kurzen Ausschnitt aus dem Leben einer jungen Studentin präsentiert, in dem sie

  • a. in einer Perücke in einem Schaufenster einen Zielpunkt für ihre Sehnsucht nach einem anderen, besseren Leben, ja nach Autonomie,
  • dabei so stark wird,
  • dass sie anschließend einem Herrn mit nicht ganz lauteren Absichten ihren Preis diktieren kann und
  • am Ende zwar nicht die Perücke schon bekommt, aber die Gewissheit hat, dass sie sie eines Tages bekommen wird.

Als Thema könnte man also formulieren: Die Geschichte behandelt die Frage der Gewinnung von Ich-Stärke

 

 

Hoppe, Felicitas, "Die Hochzeit"
aus: "Felicitas Hoppe, Picknick der Friseure. Geschichten, Hamburg 1996, S. 83-87)
Satirisch wirkende Darstellung einer Hochzeit, die wohl eher Interessen und Konventionen dient als der Liebe, auch wenn von der immer wieder die Rede ist.
Glücklich wirkt die Braut erst, als sie vom zunächst am Rand stehenden Sohn des Wirts mehr oder weniger entführt wird, während ihr Ehemann bereits betrunken unter dem Tisch liegt.
Am Ende aber küsst sie doch wieder den, der für sie vorgesehen ist: "aus Liebe, aus lauter Liebe, wie man in unserer Gegend meint".
Damit wird deutlich, wie sehr es sich um Gesellschaftskritik handelt.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Horvath, Ödön von , "Geschichte einer kleinen Liebe"

Die Geschichte zeigt einen erstaunlichen Wandel von einem egoistischen Frauenverführer, der vor allem in seinen Gedanken, aber wohl auch in seinem gesamten Verhalten meilenweit von so etwas wie echter Liebe entfernt ist, zu einem zumindest Menschen mit einer späten Einsicht, der auch vor starker Selbstkritik nicht zurückscheut

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

 

 

Thomas Hürlimann, "Der Filialleiter"
(Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 50)
Diese Geschichte kann als Gegenpol zu Kurt Martis "Happy End" verstanden werden, denn hier muss ein Filialleiter erleben, dass sich seine Frau wegen seiner Lieblosigkeit an ihm rächt, indem sie ihre Beziehungsgeschichte ins Fernsehen bringen lässt. Erstaunlicherweise ändert sich nicht nur nichts an den Gegebenheiten dieser Beziehung, sondern beide Partner sitzen am Ende wieder einträchtig vor dem Fernseher, als wäre nichts geschehen.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen
 

 

Thomas Hürlimann,

"Der Liebhaber der Mutter"

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-huerlimann-liebhaber-mutter

In der Geschichte geht es

um eine Frau, die ihr kurzzeitiges Glück mit einem Liebhaber dadurch für ihre Familie entschärft, dass sie eine Art Doppelgänger ins Haus kommen lässt. Dieser ist so heruntergekommen, dass es eher

als eine Art skurriler Scherz aufgenommen wird denn als echte Gefahr. Nach einiger Zeit zerbricht zwar dieses Glück an der Realität, weil die Frau des Liebhabers etwas mitbekommt und sich scheiden

lässt, aber immerhin hat diese originelle Idee zumindest einige Zeit glücklich gemacht und vor allem zumindest bei der Frau keinen Schaden angerichtet.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 



Verfasser: I-L

Jerosch, Rainer, "Lächeln im Regen"

in dieser Kurzgeschichte geht es um das Ende einer Beziehung, wobei der Junge sich sehr dominant verhält. Dazu gibt es eine Variante, in der die Schülerin einer achten Klasse die Kurzgeschichte aus der Perspektive des Mädchens umgeschrieben hat. Gezeigt wird auch in einem Video, welche Tipps für vergleichbare Bearbeitungen sich dabei ergeben.

https://textaussage.de/rainer-jerosch-laecheln-im-regen

---

Junge, Erich, "Der Sieger"

Die Kurzgeschichte ist vor allem interessant im Hinblick auf Gruppendynamik und die Frage von Gewalt, Angst und Widerstand. Es geht um einen Schüler, der vor allem mit seiner Kraft und seiner Härte in der Gruppe dominiert. Die Kurzgeschichte setzt ein mit einer unerwarteten Niederlage im sportlichen Fünfkampf. Danach kommt es zum Show-down zwischen dem ressentimentgeladenen Nicht-Sieger Dannwitz und dem eher intellektuellen und seine Kräfte klug einsetzenden wirklichen Sieger Bert. Während die anderen Mitglieder der Gruppe sich normal verhalten, also versuchen, dem Konflikt aus dem Weg zu gehen, will sich Bert dem stellen. Weil er dabei ankündigt, sich nicht wehren zu wollen, ist Dannwitz zunächst irritiert, dann bricht all seine Stärke zusammen und er verlässt weinend den Platz. Interessant ist die Interpretation dieser Reaktion durch einen Schülervater, der das eher als eine Form des Imponiere-Wollens ansieht. Darüber lässt sich sehr gut diskutieren.
Die Geschichte ist im Internet auf einem Landesserver abrufbar:

--- 

Kästner, Erich, Spuk in Genf

Es handelt sich um eine Geschichte sicher im Grenzbereich der Gattung Kurzgeschichte. Schon der Anfang hat etwas Novellistisches, wenn der Text dann für diese Gattung aber doch etwas kurz ist.

Es geht um die gutbürgerliche Gesellschaft, die plötzlich mit einem Menschen konfrontiert wird, der einfach mal so ein Glas zerbeißt und für seine irritierende Kunstfertigkeit am Ende auch noch recht drängend eine Art Trinkgeld einsammelt. Das Ganze hat etwas von dem Zauberkünstler in Thomas Manns "Mario und der Zauberer", wenngleich es sich dort um eine regelrechte Novelle mit sehr viel höherem Anspruch handelt.
  Die Geschichte ist Teil einer Sammlung.

 

Kaminer, Wladimir, "Schönhauser Allee im Regen"

In der Geschichte geht es um die Veränderungen des Lebens bei bzw. im Gefolge eines Regengusses in einer Stadt.

Der Schwerpunkt liegt dann auf einem besonderen Spaß, das sich ein vietnamesisches Mädchen in solchen Situationen gönnt.

Wir veranschaulichen die verschiedenen Ebenen der Geschichte in einem Schaubild und bringen auch Anregungen zum Umgang mit der Geschichte

 

Kehlmann, Daniel, "Kritik"

Eine Kurzgeschichte, die auf extreme Art und Weise zeigt, wie weit man die Kombination von scheinbarer Höflichkeit unmd realer Frechheit in der Kommunikation treiben kann.

Es geht um einen Schauspieler und Moderator, der von seinem Sitznachbarn im Flugzeug auf zunehmend derbe Art im Hinblick auf seine Fähigkeiten und Leistungen heruntergemacht wird. Am Ende zeigt sich, dass dieser extrem unsympathische Zeitgenosse an der gleichen Flugangst leidet wie der Schauspieler. Allerdings wird das vom Autor nicht genutzt, um die Geschichte eindeutig harmonisch enden zu lassen. Der Schluss scheint ein schlechtes Beispiel für Leserlenkung zu sein. Es werden nämlich sehr heterogene und fragmentarische Signale gesetzt, die eher verwirren als beim Verständnis helfen.
  http://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/86-kg-kehlmann-kritik

 

Keller, Agathe, "Frische Blutwürste"

In der Kurzgeschichte geht es um unterschiedliche Sichtweisen auf das Schlachten von Nutztieren. Recht drastisch wird die Freude der Landbevölkerung am Metzger-Tod eines weiblichen Schweines gezeigt, während die zugereiste Ich-Erzählerin ziemlich schockiert ist und Mitgefühl mit dem Tier empfindet. Sicher ein guter Ausgangspunkt, um über unseren Umgang mit Nutztieren zu sprechen.

Inhaltsangabe und Anmerkungen zum Inhalt und seiner Bedeutung findern sich hier:
  https://textaussage.de/agathe-keller-frische-blutwuerste

 ---

Keret, Etgar, "Der höfliche Junge"

abgedruckt in Deutschbuch, Klasse 8, Gymnasium G9, NRW, ISBN: 978-3-06-205218-7

In der Kurzgeschichte geht es um einen Jungen, der immer mit dem Attribut "höflich" verbunden wird. Zu Beginn der Geschichte erlebt er im Zimmer der Eltern einen heftigen Beziehungsstreit, bei dem die Mutter dem Vater sogar eine Ohrfeige gibt. Der Junge bekommt dann die Erlaubnis, mit seinem Modellflieger nach draußen zu gehen. Dort trifft er ein Mädchen, das auf ähnlich rüde Weise mit ihm umgeht wie sein Vater. Als der Junge nach einigen Flugversuchen wieder nach Hause kommt, weint die Mutter immer noch. Der Vater hat sich hingelegt, weil er eine Nachtschicht vor sich hat.  Er entschuldigt dann sein Verhalten während des Streites und beteuert, seinen Sohn trotzdem zu lieben. Zum Schluss erklärt der Junge auf Nachfrage, dass das stimme, und bedankt sich.

Insgesamt eine Geschichte, die die Mehrschichtigkeit menschlichen Verhaltens deutlicht macht, bei denen auch Gefühle recht authentisch rausgelassen werden. Der Junge dagegen ist offensichtlich auf Höflichkeit getrimmt worden und wirkt in seinem Verhalten entsprechend kontrolliert.

Man kann die Geschichte zum Anlass nehmen, um Sinn und Unsinn von Höflichkeit (im Sinne von Unterdrückung von Gefühlen) zu diskutieren.

---

Kilian, Susanne, "Nie mehr"

Die Geschichte behandelt aus der Sicht einer Schülerin die Erfahrung, dass man sich über den Wert eines Menschen manchmal erst nach dem Tod klar wird.
 

 Klüssendorf, Angelika, „Ficken“
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-kluessendorf-ficken
  Die Geschichte ist u.a. zu finden in:
  (Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 121)
Anders als der Titel vermuten lässt, geht es in dieser Kurzgeschichte gerade nicht um das, was man im Deutschen "Geschlechtsverkehr" nennt, vielmehr um zwei sehr unterschiedliche Arten, so etwas vorzutäuschen. Einmal macht sich ein Junge über die Erwartungen seines Freundes lustig, als der ihn mit einem Mädchen zusammen vorfindet. Im anderen Falle geht es um eine angebliche Vergewaltigung, die sich allerdings als falsche Behauptung herausstellt.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Kohn, Andrea, "Gut vorbereitet"

Sehr humorvoll wird in der Kurzgeschichte "Gut vorbereitet" von Andrea Kohn geschildert, wie bei einem übereifrigen Studenten die Aufregung letztlich in eine kuriose Situation mündet. Ein Vortrag über Gehölzpflege im Garten kommt bei Senioren, die sich für Gesundheitsfragen interessieren, nicht so gut an.

https://www.endlich-durchblick.de/die-besten-kurzgeschichten-kurz-vorgestellt/kohn-andrea-gut-vorbereitet/

 

Kronauer, Brigitte, Porträt Nr. 5 Ehepaar Dortwang

Leicht satirische Darstellung eines alten Ehepaars, in dem die Frau gewissermaßen die Hosen anhat, wie man es früher formuliert hätte. Der besondere Moment dieser Kurzgeschichte ist der, als deutlich wird, dass der von seiner herrischen Frau unterdrückte Mann noch ein geheimes Nebenleben führt.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

 

Krüsand, Lars, "Der Außenseiter"

Die Kurzgeschichte "Der Außenseiter" von Lars Krüsand, wirft ein hilfreiches Licht auf Menschen, die am Rande einer Gruppe stehen, ihr aber viel bieten könnten.

Es muss nur zu dem glücklichen Moment kommen, dass darüber mal geredet wird. Das ist in dieser Kurzgeschichte der Fall.
---

Mat2924 Lars Krüsand, Den Stier bei den Hörnern packen
Deutlich wird, wie man sich auch schon als Schüler aus einer schwierigen Situation regelrecht herausreden kann. Ein allen bekannter Dauerschweiger zieht seine Mitschüler bei seinem ersten Vortrag zur Rettung der Versetzung geschickt auf seine Seite.
https://www.einfach-gezeigt.de/themenseite-kreativ-sein-im-deutschunterricht

--- 

Krüsand, Lars, "Der Held"

In dieser Geschichte geht es um einen Helden, der überhaupt keiner ist, sondern eher durch Zufall in die Rolle hineingerutscht ist. Er hat dann auch einige Probleme damit und kommt auch schwer wieder aus aus der Nummer heraus. Am Ende gelingt es ihm zwar, aber auf eine Weise, die viele Fragen und Diskussionen auslösen dürfte.

---

Lars Krüsand, "Eine leider noch nicht wahre Geschichte"

In der Geschichte geht es um zwei Schülerinnen, die auf sehr originelle Art und Weise der Aufgabe nachkommen, sich im neuen Kurs und dem Deutschlehrer vorzustellen.

https://www.einfach-gezeigt.de/kr%C3%BCsand-eine-leider-noch-nicht-wahre-geschichte

---

Krüsand, Lars, "Pannen auf dem Weg zum Praktikum"

In dieser Kurzgeschichte geht es um die praktischen Herausforderungen im Leben, besonders bei der Vorbereitung von Projekten und Terminen.

Die Schüler können hier gleich zwei Dinge gleichzeitig lernen: den Umgang mit Kurzgeschichten und die optimale Vorbereitung auf ein schulisches Praktikum. Wir liefern wie immer Infos und Tipps zum Einsatz der Geschichte im Unterricht.
 

Krüsand, Lars, "Späte Erkenntnis"
Geschichte eines Lehrers, der immer nur für sich Gedichte und Kurzgeschichten geschrieben hat - und dessen Tochter sie irgendwann auf Youtube präsentiert - mit überraschendem Ergebnis.
Letztlich geht es um die Frage: Was ist Schreiben (im literarischen Sinne) überhaupt? Ist es sinnvoll, mit dem Schreiben berühmt zu werden? Gibt es Alternativen - gerade auch für junge Menschen?
  https://textaussage.de/lars-kruesand-spaete-erkenntnis

 

Krüsand, Lars, "Untergrundarbeit"

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-kruesand-untergrundarbeit

In der Geschichte geht es um einen Schüler, der in einer Vertretungsstunde mit dem Lehrer ein richtiges rhetorisches Ping-Pong-Spiel betreibt.

Die Geschichte ist besonders gut als Einstieg in das Thema "Kommunikation in Kurzgeschichten" geeignet, weil sie an die Lebenswelt der Schüler anknüpft.

 

Kunert, Günter, Sintflut

In der Geschichte geht es um eine negative Zukunftsvision, in der die im Titel angesprochene "Sintflut" ganz langsam steigt. Der Erzähler beschreibt recht anschaulich die verschiedenen Stadien und vor allem auch die Reaktion der Bevölkerung. Ähnlich wie in Frischs "Biedermann und die Brandstifter" geht es um das Nicht-Erkennen bzw. Verdrängen einer Gefahr - nur dass es diesmal um Naturkräfte geht nicht böse Menschen.

Interessant ist das Erzählverhalten, das auf eine besondere Art und Weise auktorial ist, denn alles, was erzählt wird, wird ja nicht als real präsentiert, sondern existiert nur im Kopf des Erzählers, der - letztlich wohl im Auftrag des Autors ;-) die Menschen genau vor dieser Entwicklung warnen will.
Der Text war Teil der schriftlichen Abiturprüfung 2007 in Sachsen-Anhalt:
  https://www.bildung-lsa.de/pool/zentrale_leistungserhebung/abitur/gk_deutsch_07.pdf

 

Kunert, Günter, "Zirkuswesen"
https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/137-kunert-zirkuswesen-parabel-politik
Parabelartige Geschichte von einem Zirkusdompteur, der zunächst seinen Tiger totbeißt und dann sein Talent an der Bevölkerung auslässt. Die wird zunächst in Angst und Schrecken versetzt, gewöhnt sich dann allerdings an ihre Rolle und wählt den Dompteur schließlich zum Bürgermeister. Als solcher sorgt er für Ruhe und Ordnung - vor allem aber bekommt das "Zirkuswesen" Auftrieb - womit wohl diese neue Form von Herrschaft und Gefolgschaft gemeint ist. Man ahnt eine Satire auf politische Verhältnisse.
 

 

Reiner Kunze, Fünfzehn
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-kunze-fuenfzehn
Eine teils ironische, zum Teil aber auch verständnisvoll, vielleicht sogar leicht bewundernde Darstellung des Lebenskonzepts einer Jugendlichen - aus der Sicht wohl ihres Vaters.
Interessant ist die Frage, wie der Lerneffekt der Tochter am Ende zu beurteilen ist.

Reiner Kunze, Clown, Maurer oder Dichter

Diese Kurzgeschichte behandelt den besonderen Moment in einer Vater-Sohn-Beziehung, in der auf etwas stressige Weise erkannt werden muss, wieviel Kreativität in einem jungen Menschen stecken kann. In diesem Fall geht es um die wörtliche Umsetzung eines väterlichen Wunsches, der aber so nicht gedacht war. Ganz nebenbei werden noch Überlegungen angestellt, was aus solch einem Menschen wohl werden könnte.
https://textaussage.de/reiner-kunze-clown-maurer-oder-dichter
--- 

Kurt Kusenberg, Ein verächtlicher Blick
Eine ziemlich satirisch angehauchte Geschichte, in der es - fast im Stil von Kafkas "Schlag ans Hoftor" um eine Lappalie geht, aus der eine richtige Folterorgie wird an allen, die einen roten Bart tragen. Das ist das einzige, woran der beleidigte Polizist sich noch erinnern kann. Der "Witz" der Geschichte ist, dass der Mann, der den Polizisten tatsächlich verächtlich angeschaut hat, sich wegen einer anstehenden Auslandsreise den verdächigen roten Bart abnehmen lässt und problemlos vom Polizeipräsidenten persönlich den nötigen Pass bekommt. Als er doch noch in den Kreis der Verdächtigen gerät, ist das Flugzeug schneller als die Verfolger.

 

Björn Lankert, "Alles zu seiner Zeit"

In der Kurzgeschichte geht es um einen Schüler, der sich gegenüber seinem Vater darüber aufregt, dass er in einer Klausur einen Text bekommen hatte, mit dem er wenig anfangen konnte. Das lag daran, dass es in ihm um die Probleme eines Hochzeitspaares direkt nach der Trauung ging. In der Geschichte gelingt es dem Jungen, seinen Vater, der selbst Deutschlehrer ist, davon zu überzeugen, dass macn sich bei den Themen doch ein bisschen am Horizont der Schüler orientieren sollte.

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-lankert-alles-zu-seiner-zeit

 

 

Björn Lankert, "Der Streber"

In der Kurzgeschichte geht es um Vorurteile gegenüber Menschen, die einfach gerne Leistung erbringen und dann feststellen müssen, dass sie auch negativen Gefühlen, ja sogar einem üblen "Streich" begegnen.

In diesem Falle löst sich das Problem durch den guten Einfall eines Vaters sowie einen erfolgreichen Rat einer Mutter auf.

Wir zeigen, wie man die Geschichte in der Schule gut einsetzen kann.

 

Lenz, Siegfried, "Die Nacht im Hotel"
  https://www.einfach-gezeigt.de/lenz-nacht-im-hotel

In dieser Kurzgeschichte gibt es zunächst einen außergewöhnlichen Vater. Der will nämlich seinem Sohn, der immer vergeblich auf dem Schulweg einem Zug zuwinkt, eine besondere Freude machen. Und dieser Vater hat außergewöhnlich viel Glück: Er verschläft nämlich in dem Hotel in der Stadt, wo er den Zug besteigen und seinem Sohn zuwinken wollte. Aber der Zimmernachbar hat im Gespräch seine Haltung geändert und erledigt das für ihn.
---

Liepmann, Heinz, "Vor Gericht"

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-liepmann-vor-gericht
In der Kurzgeschichte geht es um einen deutschen Einwanderer, der als Kinderarzt in New York ein hohes Risiko eingeht, weil er ohne Lizenz einen schwerkranken Jungen behandelt und damit rettet. Die Solidarität vieler anderer Einwanderer und die Menschlichkeit eines Richters bewahren ihn vor einer Strafe und bringen ihm sogar Lob ein.
Auf der angegebenen Seite gibt es noch Tipps für die Besprechung im Unterricht.

---

Lühe-Tower, Jutta von der, "Die Botschaft"
zu finden in:
Jutta von der Lühe-Tower, "Die Botschaft", Training Deutsch, 10. Schuljahr, Stuttgart: Klett-Verlag 2006

Die Geschichte zeigt, wie ein Junge an einem Morgen damit umgeht, dass seine getrennt lebenden Eltern ihn vernachlässigen. Er räumt zunächst einmal die Küche auf, die seine Eltern ziemlich verwüstet nach einem Streit verlassen haben, dann schickt er ihnen über einen wieder zusammengekoppelten Spielzeugzug die im Titel angesprochene Botschaft und verlässt dann entschlossen das Elternhaus.
Ansätze zur Analyse und zur Interpretation finden sich hier:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/luehe-tower-botschaft

---


Verfasser: M-Z


Maar, Paul, "Der Mann, der nie zu spät kam"
Es geht um einen Mann, der in seinem ganzen Leben nie zu spät gekommen ist, bis er eines Tages dafür von seinem Chef besonders gefeiert wird. Dabei gerät er so unter den Einfluss des für ihn ungewohnten Alkohols, dass sich sein Leben völlig ändert: Zum einen verschläft er am nächsten Tag - und als er dann zum Bahnhof hetzt, stürzt er auch noch auf die Gleise. Während er - der nebenbei auch noch die Fahrpläne auswendig gelernt hat, erwartet, nun vom entsprechend zu erwarten den Zug überfahren zu werden, wird er vom Bahnhofsvorsteher über die Verspätung des Zuges aufgeklärt. Daraus entsteht die neue Einsicht, dass Verspätungen auch mal nützlich sein können.
Unser Tipp: Diese Geschichte mal so abwandeln, dass eine klassische Kurzgeschichte draus wird.
  https://schnell-durchblicken3.de/index.php/schnell-durchblicken-kurse/lernkurs-kommunikation-kurzgeschichten-karriere/208-satire-zur-kurzgeschichte-machen-paul-maar-der-mann-der-nie-zu-spaet-kam

Maatmann, Thore, Man muss sich auch mal Luft machen

In der Kurzgeschichte von Thore Maatmann geht es um einen Angestellten, der sich täglich über seinen Chef ärgert. Als es einmal besonders schlimm wird, platzt er abends auf einer privaten Geburtstagsfeier gegenüber einem wildfremden Menschen richtig los - um dann am Ende festzustellen, dass es sich um den neuen Vorstandsassistenten seiner Firma handelt.

 

Machma, Jana, "Schwarz auf weiß" (Kurzgeschichte einer Schülerin aus einer 9. Klasse)

Von der schwierigen Balance zwischen berechtigten und übertriebenen Vor-Urteilen und vom Glück, ein bisschen Wahrheit zwischen ihnen zu finden;

Wir zeigen, wie eine junge Frau in einem Bewerbungsgespräch angenehm überrascht wird.

Außerdem machen wir deutlich, wie man sich durch geschicktes Markieren einen optimalen Überblick über den Text der Kurzgeschichte verschaffen kann.

--- 

Marinić, Jagoda, "Kurzbiografie"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-marinic-kurzbiografie
Präsentiert wird die Geschichte einer Frau wohl aus dem Bereich des Balkans, deren Mann in Deutschland mit seiner Arbeit zwar Wohlstand in ihr Dorf und ihr Leben bringt. Dafür muss sie aber auch allein die Kinder aufziehen. Später folgt sie ihrem Mann mit den Kindern nach Deutschland, nur um dort wieder ein fremdbestimmtes Leben führen zu müssen. Es geht wieder um Arbeit, für die Kinder bleibt wenig Zeit.
Am Ende sitzt diese Frau nach dem Tode ihres Mannes allein in dem von dem vielen Geld gebauten großen Haus in ihrem Dorf, aber die Kinder sind in Deutschland geblieben und von ihren Enkeln kommen nur Fotos.
Die Geschichte kann gut verglichen werden mit Brechts "Die unwürdige Greisin" und Peter Stamms "Der Besuch", was den Aspekt der Selbstverwirklichung angeht. Mit Bölls "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral".kann man die Geschichte vergleichen, was das Verhältnis von Arbeit/Geld un Leben angeht.
 

 

Kurt Marti, "Happy End"
Verständnis- und Lieblosigkeit in einer Beziehung, verdeutlicht nach dem gemeinsamen Anschauens eines Liebesfilms
https://www.endlich-durchblick.de/die-besten-kurzgeschichten-kurz-vorgestellt/marti-kurt-happy-end/

Dazu gibt es auch ein Video, in dem die Kommunikation in der Kurzgeschichte untersucht und vorgestellt wird:

https://youtu.be/y-oY-DurIX0

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
 https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen
 ---

Mohl, Nils, "Tanzen gehen"

https://www.schnell-durchblicken2.de/mohl-tanzen-gehen

Vorstellung einer Kurzgeschichte zum Thema "Vergänglichkeit" - mit Schaubild

 

Moser, Milena, "Der Hund hinkt"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-moser-hund
Fast schon satirische Darstellung eines Familien-Sonntagsspazierganges, auf dem sich vielfältige Frustgefühle lösen und man sich an ungelösten Beziehungsproblemen abarbeitet.
Letztlich hinkt also hier nicht nur der Hund, sondern eigentlich die ganze Familie.
Erzählt wird aus der Sicht der Tochter, die sich auf sehr mutige Art und Weise ein bisschen Liebesfreiraum erkämpfen will.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie

---
 Moura, Paulo, "Der virtuelle Seitensprung"
  (Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 121)
In der Kurzgeschichte geht es um ein extremes Beispiel des Versuchs der Übertragung einer normalen Liebesbeziehung in die Welt des Virtuellen.
Näheres findet sich auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-moura-der-virtuelle-seitensprung

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

---

Mrozek, Slawomir, "Schuld und Sühne"

  • In der Geschichte geht es um einen kleinen Jungen, der so ziemlich gegen alle Regeln verstößt, die ihm gegeben werden.
  • Sein Schutzengel weiß sich nicht mehr anders zu helfen, als zu Formen der Gewalt zu greifen.
  • Die scheinen auch Positives zu bewirken, bis im Elternhaus schließlich eine Bombe explodiert und der Junge auf dem Weg nach Südamerika ist.
  • Interessant ist u.a. die Frage, welche Alternativen es zur Gewalt gegeben hätte.

https://www.einfach-gezeigt.de/mrozek-schuld-und-s%C3%Bchne

---

Novak, Helga M., "Schlittenfahren"

In der Geschichte geht es um autoritär, aber zugleichn auch hilflos wirkende Erziehungsmethoden, die schließlich tödlich enden.
https://www.endlich-durchblick.de/die-besten-kurzgeschichten-kurz-vorgestellt/novak-helga-m-schlittenfahren/
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Familie"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie
 ---

Oleolegua, nennt sich selbst "Hobbydichter"
"Man sieht es den Leuten doch an"'
Geschichte zum Thema "Vorurteile"
In der Geschichte geht es um einen Vorfall in einer Bäckerei, bei dem alle glauben, ein Junge mit vermutetem Migrationshintergrund wolle nachträglich einen Geldwechsel zu seinen Gunsten ausnutzen, also betrügen. Nachdem genügend Leute ihre Vorurteile ausgedrückt haben, stellt sich heraus, dass der Junge zuviel Geld herausbekommen hat und es jetzt zurückbringt.

https://www.leselupe.de/lw/titel-Vorurteile-121965.htm
Die Geschichte kann man gut vergleichen mit:
de Cesco, Federica, Spagetti für zwei
--- 

Özdogan, Selim, "Marita"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-oezdogan-marita
In der Geschichte wird aus der Sicht eines Mannes erzählt, wie es ihm geht, seitdem ihn Marita, seine Partnerin verlassen hat. Spannend ist die Frage, inwieweit aus seinem Rückblick deutlich wird, dass der Keim des Scheiterns der Beziehung schon angelegt war oder diese Marita nur einfach etwas Neues will.
Weitere Geschichten zum Thema "Beziehungen, Liebe" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Özdogan, Selim, "Zuerst den Linken"

  • In der Geschichte geht es um eine Ich-Erzählerin, die sich zu Recht darüber aufregt, dass in der Wohnung über ihr jemand auch noch spätabends oder Nachts seine Schuhe gegen die Wand donnert.
  • Darauf angesprochen, verspricht die Nachbarin, das nicht mehr zu tun.
  • Umso mehr ist die Ich-Erzählerin empört, als sie in der nächsten Nacht durch einen Schuhwurf geweckt wird und dann vergeblich auf den anderen wartet. Dadurch ergibt sich noch mehr Schlaflosigkeit als sonst.
  • Am nächsten Morgen wird sie dann von der angeblichen Übeltäterin selbst angesprochen. Es stellt sich heraus, dass sie es nur kurz vergessen hat, dann aber eine Rücksicht genommen hat, die sich in diesem Fall negativ ausgewirkt hat.
  • Die Geschichte endet mit der Erklärung: Eine gute Gelegenheit, sich für die Ich-Erzählerin eine gute Antwort und vielleicht auch noch ein bisschen gemeinsame Zukunft auszudenken.
    https://www.einfach-gezeigt.de/özdogan-zuerst-den-linken
  • Die Geschichte lässt sich gut vergleichen mit Wolfgang Borcherts Kurzgeschichte "Die Kirschen".
    ---

Plath, Sylvia, "Ein Tag im Juni"
In der Geschichte geht es um zwei Mädchen, die sich auf einer Paddeltour von zwei Jungen die Bootskosten bezahlen lassen, obwohl sie selbst Geld haben. Während Linda danach die Sache aufklärt und dafür sorgt, dass die Jungen das ihnen zustehende Geld zurückbekommen, ist das zweite Mädchen ganz unglücklich, weil es sich in einen der beiden Jungen verliebt hat. Bei diesem führt die doppelte Enttäuschung (Betrug und Unehrlichkeit) tatsächlich dazu, dass er sich schnell entfernt, was das Gefühl einer verpassten einmaligen Gelegenheit zurücklässt.
  https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/209-plath-sylvia-ein-tag-im-juni

---

Rauert, Annette, Der Schritt zurück

Die Geschichte handelt von jemand, der auf dem Zehn-Meter-Turm steht und aufgefordert wird, nun ins Becken zu springen. Der größte Teil der Geschichte besteht aus den Gedanken, die einem da durch den Kopf gehen - mit wunderschönen Beispielen für die "erlebte Rede". Am Ende entscheidet sich hier jemand aber für das, was in seiner jetzigen Situation das Richtige ist: Er klettert wieder runter - und es gibt keinen Spott, stattdessen fühlt er sich stark, weil er weiß, zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich zu dem für ihn richtigen, wird er auch springen.

Eine Inhaltsangabe und Anmerkungen zur Kurzgeschichte gibt es hier:
https://textaussage.de/annette-rauert-schritt

--- 

Reding, Josef, „Ein kleiner bebrillter Ömmes“

Eine etwas altertümlich anmutende Geschichte, in der ein Junge sehr unter seiner Brille leidet, was sich noch verstärkt, als er von einem Milchmann mit Perdewagen mitgenommen und dann eben als „kleiner bebrillter Ömmes“ bezeichnet wird. Nicht mehr altertümlich, sondern auch heute noch hilfreich ist dann zu sehen, wie die Ängste des Jungen sich kurz darauf auflösen. Der Milchhmann reagiert nämlich auf einen kritischen Hinweis viel positiver, als er gedacht hat. Die Geschichte ist fast schon parabelartig geeignet, nach heutigen Situationen zu fragen, die dazu passen.

 

Reding, Josef, Fahrerflucht
Die Geschichte handelt von einem Geschäftsmann, der mit einem neuen Auto einen Radfahrer anfährt und dann nicht anhält, sondern einfach nur nach Hause will. Interessant ist, dass er sich nicht vor einer Strafe überhaupt fürchtet, sondern nur davor, dass während der Wochen im Gefängnis sein Geschäft leiden könnte.
Die Wende bringt das Zeichen der Automarke auf dem Kühler, das durch den Unfall zu einem Kreuz verbogen ist. Der Geschäftsmann kehrt doch zum Unfallort zurück und korrigiert den Verletzten, der sich dafür bedankt, dass er "angehalten" habe, mit den Worten: "Ich habe nicht, ich, ich bin nur zurückgekommen."
  Die Geschichte ist u.a. auf dieser Seite zu finden.
 
Reider, Katja, "Wahnsinnstyp oder: Während sie schläft"

  • In der Geschichte geht es um ein Mädchen, das im Zug einen Jungen trifft, der ihr äußerst attraktiv vorkommt, an dessen Schulter aber bereits ein Mädchen lehnt.
  • Diese sehr unangehme und sie stark beschäftigende Situation endet erst, als das Mädchen bei einem Halt plötzlich aufspringt und aussteigt. Der "Wahnsinnstyp" erklärt schließlich cool, sie sei einfach müde gewesen, ansonsten kenne er sie nicht.
  • Schließlich stellt sich heraus, dass sie beide ein gemeinsames Ziel haben und der Ich-Erzählerin damit noch 62 Minuten Zeit bleiben, sich mit dem Jungen anzufreunden.
  • Die Geschichte endet mit dem entschlossenen Satz: "Das schaffe ich!!!"
  • Inhaltlich bringt die Geschichte nicht allzuviel, interessant ist einfach die Art und Weise, wie sie ausgemalt ist.
  • Das könnte zum Anlass genommen werden, eine ähnlich peinvolle Annäherungsgeschichte mal selbst zu schreiben.
  • Die Geschichte wird freundlicherweise vom Auer-Verlag im Netz zur Verfügung gestellt:
      https://www.auer-verlag.de/media/ntx/auer/sample/06639_Musterseite.pdf

Reschke, Karin, "An den Strand"

  • Eine ausführliche Analyse der Erzählhaltung und der Erzählperspektive gibt es hier:
      https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/300-reschke-strand-erzaehlhaltung-erzaehlperspektive
  • In der Geschichte geht es um eine alte Frau, die große gesundheitliche Probleme hat. Ihre Tochter, die ich Erzählerin, kümmert sich um sie, obwohl sie selbst in ihrer Kindheit und Jugend schlecht behandelt worden ist. Die Mutter ließ an ihr die Enttäuschung und den Ärger raus, weil ihr Mann sie verlassen hat.
  • Im weiteren Verlauf der Geschichte spitzt sich die Lage zu, weil der Hausarzt vorbei kommt und unbedingt durchsetzen möchte, dass die Mutter ins Krankenhaus gebracht wird. Diese will das absolut nicht und wird dabei von ihrer Tochter unterstützt.
  • Es ist dann der plötzliche Tod der Mutter, der sie von ihrer Krankheit erlöst und auch von den gut gemeinten, aber bei ihr schlecht ankommenden Bemühungen des Hausarztes. Es bleibt offen, wie die Tochter mit dieser Situation umgeht, ob sie sie auch eher als Befreiung von einer Last oder als endgültiges Aus der Beziehung zu ihrer Mutter ansieht. Als Leser hat man im Verlaufe der Geschichte den Eindruck, dass die Vorgeschichte zumindest etwas verarbeitet wird und sich das Verhältnis zwischen den beiden Frauen verbessert.
  • Quelle: Erfahrene Erfindungen. Deutschsprachige Kurzgeschichten seit 1989, ausgewählt und mit Materialien versehen von Sabine Grunow (Editionen für den Literaturunterricht), Ernst Klett Schulbuchverlag, Leipzig 2004, ISBN: 978-3-12-351010-6

---

Kai Riedemann, „Ich bin nicht Maren“
In der Kurzgeschichte "Ich bin nicht Maren" von Kai Riedemann, erschienen 1986, geht es um die Frage, wie man deutlich machen kann, dass man ein neues Leben beginnen will.
Konkret es um eine Maren, die ihren Namen in Elena ändern lassen will. Damit soll für sie und andere deutlich werden, dass sie jetzt nicht mehr von anderen gesteuert werden möchte, sondern ein eigenes, selbstbestimmtes Leben beginnen will. Die Reaktion der Eltern, aber auch ihres Freundes und sogar einer Mitarbeiterin in einer Behörde ist eher von Unverständnis oder zumindest Irritation bestimmt. Das ändert aber nichts daran, dass am Ende der Geschichte der Entschluss noch stärker feststeht als schon am Anfang.
Näheres dazu findet sich auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/riedemann-maren
---

Röder, Marlene, "Chuck Norris und seine Freunde"

In der Kurzgeschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt, was ein Rollsstuhlfahrer denkt, fühlt und erlebt, während er sich für eine nicht ungefährliche Mutprobe von einem Freund auf eine Halfpipe hochtragen lässt. Deutlich wird, wie wichtig es ihm ist, nicht mehr nur das freundlich behandelte, aber eben auch möglicherweise nur bemitleidete Maskottchen der Gruppe zu sein. Ben möchte für voll genommen werden und ist bereit, dafür viel zu riskieren.

Besonders interessant das hier scheinbar besonders offene Ende, denn es wird nicht erzählt, wie die Geschichte ausgeht.

https://www.einfach-gezeigt.de/r%C3%B6der-chuck-norris-freunde

---

Röder, Marlene, "Scherben"

In der Kurzgeschichte geht es um einen 14jährigen Jungen, der von seinem Vater misshandelt wurde und deshalb von einer Pfarrersfamilie aufgenommen wird.

Er hat große Schwierigkeiten, die Freundlichkeit, mit der man ihm entgegenkommt, anzunehmen. Zum Eklat kommt es, als die Tochter des Hauses zufällig zu ihm ins Badezimmer kommt und so die Spuren der Schläge auf seinem Rücken sieht. Dem Jungen ist das so peinlich, dass er aggressiv wird und dabei auch einen Spiegel zertrümmert. Als der Pfarrer vorsichtig anklopft und ihm über die Scherben hinweghelfen will, reagiert auch da wieder aggressiv, allerdings nur mit Worten, und geht selbst mit nackten Füßen über die Scherben zur Tür.

  • Die Geschichte zeigt sehr gut, wie es einem Menschen geht, der bisher nur Brutalität erfahren hat, wenn er das erste Mal auf Freundlichkeit trifft.
  • Deutlich wird aber auch die Hilflosigkeit der anderen Seite.
  • Die Geschichte endet sehr offen und ermöglicht dadurch weitreichende Fortsetzungsmöglichkeiten.
  • Am nächsten liegt wohl die Nutzung des "makellos"-Eindrucks, den das Mädchen auf den Jungen gemacht hat. Daraus könnte etwas werden - denn "Makelloses" hat es in seinem Leben bisher nicht gegeben.
    Ansatz zu einer Fortsetzung auf der Seite:
      https://www.schnell-durchblicken2.de/marlene-roeder-scherben-weiterschreiben

---

Röder, Marlene, "Schwarzfahren für Anfänger"

Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit all den Schwierigkeiten der Anfangsphasen wird auf bezaubernde Weise erzählt.

Dazu kommt ein geschicktes Vermischen verschiedener Zeitebenen.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Röder, Marlene, "Wie man ein Klavier los wird"

In der Kurzgeschichte geht es um einen Jungen, dessen Zwillingsbruder sehr gut Klavier spielen konnte. Nach seinem Unfalltod wird er nun mehr oder weniger gezwungen, ebenfalls Klavier auf möglichst hohem Niveau zu spielen. Höhepunkt der Geschichte ist der Versuch, mit Freunden zusammen, dieses Klavier auf den Sperrmüll zu befördern. Das wird durch die vorzeitig zurückkehrende Mutter verhindert. Das Klavier kommt wieder an den alten Platz und der Junge erfüllt der Mutter den Wunsch, am nächsten Tag wie geplant vorzuspielen - allerdings soll es das letzte Mal sein.

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-roeder-wie-man-ein-klavier-loswird

Gut vergleichen kann man die Geschichte mit Wohmann, "Die Klavierstunde".
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Familie" o.ä. finden sich auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie

 

Schnurre, Wolfdietrich, "Beste Geschichte meines Lebens"

Diese sehr seltsam - wie ein Element eines Tagebuchs oder schließlich einer Autobiografie - präsentierte Kurz-Erzählung berichtet von zwei Kranken, von denen der eine den anderen wegen seiner Fenster-Aussicht beneidet. Als der am Fenster liegende einen Erstickungsanfall hat, tut der andere nichts, um nach dem Tod an das scheinbar günstiger gelegene Bett zu kommen. Tatsächlich kommt es so - dann aber stellt er fest, dass all die Schilderungen der Fensterwelt nur Fantasieprodukte waren, in Wirklichkeit schaut er auf eine Mauer. Letztlich hat hier jemand mit kriminellen Mitteln (unterlassene Hilfeleistung) zwar sein Ziel scheinbar erreicht, es folgt aber auf dem Fuß die Strafe. Man wird erinnert an die Ballade "Die Vergeltung" von Annette von Droste-Hülshoff.
Eine interessante Aufgabe könnte sein, die Geschichte weiterschreiben zu lassen: Zunächst könnte der überlebende Patient an seiner Enttäuschung leiden, sich dann aber fragen, ob es nicht eine gerechte Strafe für seine Untat ist. Dieses Schuldgefühl könnte noch dadurch vergrößert werden, dass er erst jetzt erkennt, was für einen kreativen und freundlichen Menschen er dem Tod überlassen hat.

 

 

Schormack, Manuel, "Die gläserne Decke"

In dieser Kurzgeschichte geht es um den Widerspruch zwischen den Aufrufen an alle und jeden, sich doch auch künstlerisch zu betätigen, und der Realität. Diese ist immer auch gefährdet durch eine negative Abgrenzung nach unten, die Nachwuchskünstlern mit Arroganz oder auch Misstrauen begegnet.

 

Schüren, Hermann-Josef, "Auf dem Kriegspfad"
Diese Kurzgeschichte lässt sich sehr gut mit der von Kunze ("Fünfzehn") vergleichen. Hier geht es um einen Jungen, der nicht nur selbstbestimmt zu Hause leben möchte, sondern der das auch dank der Toleranz seiner Eltern kann. Die setzen ihre Hoffnungen auf die aktuelle Liebe ihres Sohnes, eine Ilona, die schon "ziemlich erwachsen" zu sein scheint. Umso erstaunter sind sie, als ihr Sohn plötzlich morgens als Irokese verkleidet zum Frühstück erscheint und anschließend - wie der Titel es schon andeutet - "auf den Kriegspfad" gehen möchte, was immer das heißen mag.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Familie"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie
 

Malin Schwerdtfeger: „Mein erster Achttausender“
In der Geschichte geht es um ein Mädchen, das als Ich-Erzählerin ihre Familiensituation beschreibt. Kennzeichnend für sie ist eine Mutter, die als Reiseschriftstellerin viel unterwegs ist und dann zu Hause fast so weiterlebt wie während ihrer Expedition zum Beispiel ins Himalaya-Gebiet. Der Vater wiederum ist krank und hält sich nur noch in seinem Zimmer auf, von der Tochter umsorgt.
Obwohl sie eine große Distanz zu ihrer Mutter empfindet, bricht sie am Ende doch mit ihr zu einer neuen Expedition auf - die Schlusssituation ist, dass sie noch bemerkt, wie ihr Vater ihr nachschaut.
Insgesamt eine Geschichte, in der die Kinder- und Elternrollen vertauscht erscheinen.
  https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/210-schwerdtfeger-erster-achttausender
 

 

Michaela Seul, Allmorgendlich

Kritische Auseinandersetzung mit einem vorschnellen Urteil über einen anderen Menschen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen

 

Seuren, Günter, "Das Experiment"

In dieser sehr philosophisch, aber auch gesellschaftspolitisch ausgerichteten Kurzgeschichte geht es um eine grundsätzliche Veränderung der Blickrichtung und des Verhaltens:

  1. Vorstellung eines Mannes, der immer rückwärts geht, wenn ihm dabei auch mehr der Wind ins Gesicht bläst.
  2. Rückblick auf den Moment, in dem er gemerkt hat, welche Vorteile das Rückwärtsgehen hat
  3. Frage der Zukunft dieser Veränderung: Hinweis auf die Notwendigkeit und Heranziehung eines historischen Beispiels, von einem Volk, das das Problem des Krieges auf sehr ungewöhnliche Weise gelöst hat
  4. Erwartung des Mannes, dass er Aufsehen erregt und damit zum Nachdenken anregt
  5. Überraschendes Ende: Der Mann, der angeblich keine Zusammenstoß-Probleme mit anderen Fußgängern hat, ist unter ein Auto geraten. Er fordert seinen Begleiter auf, es besser zu machen als er selbst.
  6. Die Geschichte endet mit dem Hinweis eines Polizisten, dieser Mann sei schon der Vierte, der dieses Rückwärtsgehen ausprobiert.

 

Stamm, Peter, Der Besuch
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-stamm-besuch
In der Geschichte werden sehr gut die Veränderungen deutlich gemacht, die sich für eine Frau nach dem Tod ihres Mannes und dem Auszug der Kinder aus dem gemeinsamen Haus ergeben. Erst der Besuch eines australischen Austauschschülers zusammen mit der Enkelin bringt die inzwischen alt gewordene Frau auf neue Gedanken und schenkt ihr die Perspektive auf zumindest ein bisschen neues Leben.

 

Stamm, Peter, "Am Eisweiher"

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-stamm-am-eisweiher 

In der Geschichte geht es um einen jungen Mann, der sich bei einem Ausflug von der Freundin eines Freundes verführen lässt. Als der das dann entdeckt, springt er in den See und verletzt sich dabei tödlich. Die beiden anderen reagieren seltsam emotionslos, besonders die Freundin. Am Ende bleibt offen, von wem das Kind ist, dass sie einige Monate nach dem Vorfall bekommt, und wie sich der Ich-Erzähler weiter ihr gegenüber verhält.

 

Steenfatt, Margret, "Im Spiegel"

In dieser Kurzgeschichte geht es um die Auseinandersetzung eines Jugendlichen mit dem Vorwurf, er mache nichts aus seinem Leben: Sie wirkt zunächst verzweifelt, dann gewalttätig. Am Ende aber steht die Fähigkeit, seine Wunden zu lecken und zumindest zu seinen (!!!) Leuten zu gehen.

 

Botho Strauß, "Mikado" - oder die Frage nach der Indentität

In der Geschichte geht es um einen Fabrikanten, dessen Ehefrau entführt worden ist. Als die Polizei sie ihm zurückbringt, erkennt er sie nicht wieder. Sie ist deutlich jünger und auch mehr Handwerkerin als Wissenschaftlerin. Im Laufe der Geschichte zweifelt auch der Fabrikant immer mehr an sich und an der Situation. Nach einem gemeinsamen Mikado-Spiel, bei dem die anfangs sehr anpassungsfähige Frau sich recht impulsiv, ja aggressiv verhält, beschließt er, einfach die weitere Entwicklung abzuwarten. Dabei schließt er nicht aus, dass er seine aktuellen Gewaltimpulse dann tatsächlich auch auslebt.
  https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/211-botho-strauss-mikado
 

 

Strauß, Botho, "Rückkehr"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-strauss-rueckkehr
In der Geschichte geht es um einen Bäckermeister, der plötzlich seine Frau verlässt und in Mexiko mit Papierfabriken sein Glück macht. Als er später wieder zurückkehrt und Mitleid mit seiner verarmten Frau hat, bittet sie ihn auf eine besondere Weise, sie einfach weiter oder auch wieder allein zu lassen.
Die Geschichte bewegt sich im Grenzbereich von Kurzgeschichte, Parabel, kann aber am besten als moderne Kalendergeschicht verstanden werden.

 

Strobel, Arno, "Manu"

Eine wunderbare Geschichte, die mit den Erwartungen der Leser spielt. Es geht um eine Bankangestellte, die sich ein heimliches zweites Leben gönnt. Man erwartet schnell etwas in Richtung Dominia (wohl auch vom Autor so angelegt) - am Ende handelt es sich um eine Bildhauerin, die einfach nur anonym bleiben will. Das schließt allerdings nicht aus, dass ihre Werke ohne Namensnennung vorgestellt werden.

 

Suter, Martin, Das Partnerproblem
Eine Satire, die das heutige Geschäftsleben kritisiert, in dem auch private Dinge hemmungslos einbezogen und genutzt werden. Das Besondere ist dann, dass all die Absichten, die die Hauptfigur hat, letztlich daran scheitern, dass Privates eben nicht berechenbar ist, weil dort auch Gefühle eine Rolle spielen. Die Kurzgeschichte zeigt letztlich, dass das Leben nicht so berechenbar ist, wie die Manager es sich wünschen.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Tape, Oliver, "Schönheit ist nicht als ..."
https://schnell-durchblicken3.de/index.php/schnell-durchblicken-kurse/lernkurs-kommunikation-kurzgeschichten-karriere/179-oliver-tape-schoenheit-mut

In der Geschichte wird gezeigt, dass tatsächlich Schönheit etwas gemeinsam hat mit einer Behinderung: Es besteht immer die Gefahr, dass die anderen einen nicht einfach als Menschen wahrnehmen, sondern eben immer das Besondere sehen. Im Falle einer Behinderung ist es im besten Falle Anteilnahme bzw. Hilfe. Bei Schönheit kann es sein, dass man nur noch angestarrt wird und nie weiß, ob die Zuneigung der eigenen Persönlichkeit oder dem Aussehen gilt. Natürlich ist eine Behinderung eine viel größere Einschränkung und auch Belastung - aber es geht in der Geschichte nur um einen überraschenden Vergleich, der allen Menschen Mut machen kann, die etwas nicht haben, was andere haben.

---

Tivag, Anders, "Parabel zum kategorischen Imperativ"

An einer Geschichte werden Probleme von Kants "Kategorischem Imperativ" deutlich. 
https://textaussage.de/anders-tivag-parabel-zum-kategorischen-imperativ
---

Henning Venske: Eine schöne Beziehung

In dieser Geschichte, die viel Ähnlichkeit hat mit "Spagetti für zwei" geht es um eine Frau, die nach dem Tod ihres Mannes ihr Heimatdorf verlässt, um noch etwas vom Leben zu haben und etwas von der Welt zu sehen. Im Restaurant eines Warenhauses kommt es dann zu der Parallelsituation zu der Spagetti-Geschichte. Der Unterschied ist hier, dass es am Ende keine Klärung zwischen den beiden Personen gibt über das, was zwischen ihnen auf Grund eines Missverständnisses vorgefallen ist, sondern die Frau damit alleine klarkommt - und anscheinend ohne Probleme. Die Verarbeitung der Peinlichkeit wird gewissermaßen dem Leser überlassen.

Noch ein Nachtrag: Die Situation der Frau nach dem Tod des Mannes erinnert an "Die unwürdige Greisin" von Bertolt Brecht, nur dass dort andere Akzente gesetzt werden.
  ttps://www.schule-bw.de/themen-und-impulse/individuelles-lernen-und-individuelle-foerderung/allgemein-bildende-schulen/kompetenzraster-2016/deutsch/d_nl52_3_lm_7_10.pdf
 

 

Weisenborn, Günther, "Zwei Männer"

Es geht in dieser Geschichte um das Verhalten von Menschen in Lebensgefahr in einer altertümlich wirkenden Atmosphäre. Diese ist vor allem geprägt durch eine erstaunlich stoische Gelassenheit, die Bereitschaft, den Kampf ums Überleben anzunehmen, dann aber doch der Kameradschaft den Vorrang einzuräumen. Am Ende folgt nach der Rettung ein Plädoyer dafür, sich - trotz aller Verluste - nicht unterkriegen zu lassen.

 

Wigand, Pattie, "Ein Montagmorgen im Bus"
Schilderung des etwas problematischen, aber in der Geschichte erfolgreichen Versuchs des Fahrers eines Linienbusses, die Fahrgäste miteinander ins Gespräch zu bringen. Gut vergleichbar mit einer ähnlich gelagerten Szene aus dem "Club der toten Dichter" und mit der sehr viel feinfühligeren Geschichte "Die Botschaft" von Jutta von der Lühe-Tower.
  https://textaussage.de/pattie-wigand-ein-montagmorgen-im-bus

 

Wohmann, Gabriele, Denk immer an heut Nachmittag

Schilderung der Übersiedlung in ein Internat aus den sehr unterschiedlichen Perspektiven des Vaters und des Sohnes
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Familie"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie
 
 

Wohmann, Gabriele, Der Antrag

Diese Kurzgeschichte zeigt, wie ein Heiratsantrag unter den Bedingungen der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts abgelaufen sein mag - zusätzlich noch mit einem starken Schuss Berechnung einerseits und Bereitschaft zur Unterwerfung auf der anderen Seite.
  Vergleiche auch: Wondratschek, Mittagspause

 

Wohmann, Gabriele, "Der Rivale"

Eine junge Frau versucht, den Geliebten zu mehr Engagement in der Liebe zu gewinnen, indem sie ihm mit einem geliehenen Brillantring eine angeblich vorhandene anderweitige Verlobung vorzuspielen.
Es passiert genau das, was auch passieren kann: Der junge Mann ärgert sich darüber, davon so spät zu erfahren und wendet sich seinen eigentlichen Interessen zu, die mehr im Bereich von Sport und Abenteuer liegen.
  https://www.einfach-gezeigt.de/wohmann-der-rivale

 

Wohmann, Gabriele, Die Amsel
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-wohmann-amsel
Gabriele Wohmanns Kurzgeschichte thematisiert die Probleme zwischen einem Mann und seines Kindes angesichts einer neuen Partnerin. Als es ein bisschen auf die Harmoniewünsche des Vaters eingeht, wird es mit kleinen Geschenken überhäuft, zugleich aber mit unnötigen Präzisierungen der Familienvorstellungen des Vaters belästigt. Vor allem muss das Kind feststellen, dass es nach seinem Zugeständnis den Vater noch mehr verloren hat. Das wird verdeutlicht am Umgang mit einer Amsel, der man auf dem gemeinsamen Weg begegnet.
Tipp: Gut zu vergleichen mit Wohmann, "Denk immer an heut Nachmittag"

Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Familie"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie

 

Gabriele Wohmann, Die Klavierstunde

Die Kurzgeschichte "Die Klavierstunde" erzählt aus zwei gegensätzlichen und sich am Ende doch negativ vereinigenden Perspektiven, wie ein Junge nur sehr widerwillig zu einer Klavierlehrerin geht, die selbst genau so wenig Lust auf die Stunde hat wie er. Am Ende setzt sich aber doch die Macht der Gewohnheit durch.

 

Wohmann, Gabriele, Ein netter Kerl

Eine der besten Kurzgeschichten, die das Thema "Kommunikation" regelrecht durchspielen. Wir zeigen, sie sich im Gespräch alles entwickelt und am Ende zu einem eigentlich zumindest teilweise guten Ergebnis führt.

Drei-Stufen-Weg zur Themenformulierung:

1. Thema ist ein Konflikt in einer Familie

2. Thema sind unterschiedliche Vorstellungen über den Gast einer Familie

3. Thema ist die Diskrepanz zwischen dem Mobbing eines Besuchers und dem Verhalten nach Klärung seiner wahren Rolle in der Familie
Näheres zum Drei-Stufen-Weg auf Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/lv-kg-thema-aussagen

 

Wohmann, Gabriele, "Flitterwochen, 3. Tag"

Die Geschichte zeigt die Diskrepanz zwischen einem sich in Zukunftsperspektiven und Floskeln ergehenden Ehemann und seiner Frau, die anscheinend zum ersten Mal eine hässliche Warze bei ihrem Mann entdeckt. Diese wird zum Symbol einer Beziehung, die offensichtlich gefühlsmäßig schon am Ende ist.

Hierzu gibt es auch ein Video, in dem es zum einen um Kommunikation geht, zum anderen um die extreme und nicht ganz unproblematische Leserlenkung:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/lv-kg-flitterwochen-komm-leslenk
Ansonsten gibt es genauere Infos auf der Seite:

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-wohmann-flitterwochen


  Gabriele Wohmann, Ich Sperber
Eine äußerst interessante Kurzgeschichte, in der sich eine rollenbewusste Lehrerin und ein sehr "eigensinniger" Schüler aufeinandertreffen. Diesem gelingt es, sich fast ganz aus dem vorbestimmten Schulleben abzukoppeln und in einer ganz eigenen Betrachtungswelt zu leben, indem er sich zu den Vögeln draußen Gedanken macht und am liebsten selbst ein Sperber, also ein Jagdvogel wäre.
Am Ende der Geschichte wird deutlich, wie wenig die Erwachsenen begreifen, womit sie es zu tun haben: Statt eines selbstbewussten, engagierten jungen Menschen wollen sie einen, der für sie ausreichend klein und gut handhabbar ist.
Besonders auffallend ist der Einsatz des Inneren Monologs zur Verdeutlichung des Gegensatzes zwischen der äußeren Welt der Schule und der inneren Welt eines Schülers. Siehe dazu das Video:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/wohmann-ich-sperber
  https://youtu.be/S697nd426Xg
 

Wohmann, Gabriele, "Schönes goldenes Haar"

Versuch eines Gesprächs einer Frau mit ihrem Mann über die gemeinsame Tochter. Deren sich möglicherweise anbahnendes Liebesleben im oberen Stock wird zum Anlass, die eigene Beziehung zu reflektieren - mit negativem Ergebnis. Der Mann verschanzt sich hinter seiner Zeitung und begnügt sich mit der Erinnerung an einen schön "geschmückten" Braten. Am Ende hat die Ehefrau nur Mitleid mit diesem Mann und spürt eine "stolze Verwunderung" angesichts des "schönen goldenen Haares" ihrer Tochter.
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-wohmann-haar

 

Wondratschek, Wolf, Mittagspause

Ähnlich wie in der Kurzgeschichte "Die Tochter" von Bichsel geht es um einen jungen Menschen im Ablöse-, bzw. hier im Prozess des Aufbaus eines eigenen Lebens. Eine große Rolle spielt dabei der Umgang mit Männern, der auf der einen Seite auf Annäherung, andererseits auch auf Abgrenzung aus ist. Eine zentrale Rolle spielen die Begriffe "Spiel" und "Katastrophe" - alles, um von der Langeweilse des normalen Arbeitslebens abzulenken. Spannend wird es, wenn man diese schon fast 50 Jahre alte Geschichte mit heutigen Rollenbildern vergleicht.

Vergleiche auch Wohmann, Der Antrag.

 

Wondratschek, Wolf, "Über die Schwierigkeiten, ein Sohn seiner Eltern zu bleiben"

In der Geschichte geht es um eine Aneinanderreihung von Erlebnissen und Gedanken, die aus dem Rückblick heraus einen Ablöseprozess aus der Familie heraus beschreiben. Das Besondere ist die assoziative Anordnung der einzelnen Textelemente. Man hat den Eindruck, dass hier einfach das aneinandergereiht wird, was dem Ich-Erzähler zu dem in der Überschrift genannten Thema einfällt. Insgesamt ein typischer Fall für einen Text, den man kaum linear analysieren kann. Stattdessen sollte man nach thematischen Aspekten suchen und die entsprechenden Signale zu Aussagen bündeln.

https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/212-wondratschek-schwierigkeiten


Reinhold Ziegler, "Die Brücke",
Kurzgeschichte über eine tiefgreifende Verständigung zwischen einem Vater und seinem Sohn beim Besteigen einer Brücke.
Auf der folgenden Seite haben wir die Geschichte vor allem unter dem Gesichtspunkt der (personalen) Erzählhaltung analysiert.
  https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/337-ziegler-die-bruecke-personale-erzaehlhaltung
Die Kurzgeschichte ist auf der Homepage des Autors zu finden:
  http://www.reinhold-ziegler.de/html/bruecke.html

 

Zoë Jenny , "Sophies Sommer"
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-zoe-jenny-sophies-sommer

In der Geschichte geht es um eine junge Frau, die in ihrer größten Lebenskrise erleben muss, dass ihr der Freund, den sie ins Elternhaus mitgebracht hat, von der eigenen Mutter weggeschnappt wird. Der Leser bleibt etwas ratlos zurück, weil er nicht recht weiß, ob er in erster Linie die Tochter bemitleiden oder sich mit der Mutter freuen soll. Denn diese wird so auf einer freudlosen Ehe befreit, in der sie regelrecht verkümmert, während die Tochter bisher sowieso ihre Liebhaber pausenlos gewechselt hat.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema "Beziehungen" auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie

 

 

Zwerenz, Nicht alles gefallen

 

Eine eher satirisch angelegte Kurzgeschichte, die die Entwicklung eines Nachbarschaftsstreites bis hin zur Selbstvernichtung beschreibt.

 

Mark Zwollich, Die Entscheidung

Die Kurzgeschichte macht deutlich, dass es nicht darauf ankommt, wieviel Angst man vor einer Aufgabe hat.

Wichtig ist, dass man jemanden findet, der einem hilft, den richtigen Blick für die eigenen Fähigkeiten zu bekommen.

Gezeigt wird das am Beispiel eines Referendars, der sich den Anforderungen der Lehrerausbildung nicht gewachsen fühlt, aber eigentlich schon alles richtig macht und kann.



Wer noch mehr möchte



Share by: