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Es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas klarzumachen :-)



Wir versuchen es vor allem mit Bildern - aber natürlich auch mit verständlichen Texten.



Eichendorffss, Gedichte, "Frische Fahrt" - Wandersmann

Eichendorff, Gedichte: "Frische Fahrt" und "Der frohe Wandersmann"

  • Nach einer kurzen Einführung in die Welt Eichendorffs und der Romantik mit der Vorstellung des Gedichtes "Sehnsucht"
  • geht es jetzt um zwei weitere Gedichte, die man gut damit vergleichen kann.
  • Sie betrachten nämlich die Phänomene "Sehnsucht" und "Wandern" auf zum Teil deutlich andere Weise.
  • Damit bekommt man zunehmend ein "Feeling" für den Dichter Eichendorff und seinen Beitrag zur Romantik.
  • Dementsprechend ist man immer besser gerüstet, um mit seinen Gedichten zum Beispiel in einer Klassenarbeit oder Klausur oder auch in einer mündlichen Prüfung umzugehen.

Inzwischen auch als Video verfügbar:

https://youtu.be/Zy54v6mRPyE


Hier auch die Dokumentation:

Videodokumentation herunterladen



Joseph von Eichendorff


Frische Fahrt


  • Der Titel klingt schon mal nach mehr als nur noch Sehnsucht.
  • Dann haben wir die Alliteration "Frische Fahrt", die das noch unterstützt.
  • Auf jeden Fall sieht das hier schon mehr nach Aufbruch aus als nach einem Schauen aus dem Fenster wie im Gedicht "Sehnsucht"

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Laue Luft kommt blau geflossen,

Frühling, Frühling soll es sein!

  • Die ersten beiden Zeilen passen schon zum Titel, weil der Frühling immer eine Situation des Neubeginns schafft.
  • Verstärkt wird durch die Bewegung in der ersten Zeile. Es ist eine Luft, die den Aufbruch leicht macht und die Farbe Blau passt sowohl zum Blau des Himmels als auch zur blauen Blume der Romantik, was auch die Sehnsucht nach einem Ziel enthält.
  • ---

Waldwärts Hörnerklang geschossen,

Mut’ger Augen lichter Schein,

  • Jetzt kommt erstaunlicherweise das Moment der Jagd ins Spiel, wodurch natürlich auch die Vorstellung von Bewegung verstärkt wird.
  • Verbunden wird weil das mit etwas, was im ersten Gedicht fehlte: Da war nur von "heimlich" die Rede, hier allerdings geht es um Mut und Licht, also Klarheit.
  • ---

Und das Wirren bunt und bunter

Wird ein magisch wilder Fluß,

In die schöne Welt hinunter

Lockt dich dieses Stromes Gruß.

  • Die letzten vier Zeilen scheinen die Klarheit etwas zurückzunehmen, denn jetzt geht es ja um Verwirrung, aber gemeint ist wohl eher eine Art Überwältigung, angedeutet durch das Adjektiv "bunt" und seinen Komparativ "bunter".
  • Die letzten drei Zeilen präsentieren dann das Bild eines Flusses, der einen allein schon durch die Intensität seiner Bewegung mitreißen kann, hier kommt aber noch so etwas wie Magie hinzu.
  • Insgesamt macht die erste Strophe deutlich, wie viel Anziehungskraft vom Frühling und den von ihm ausgelösten Gefühlen ausgehen kann.

 ---

Und ich mag mich nicht bewahren!

Weit von Euch treibt mich der Wind,

Auf dem Strome will ich fahren,

Von dem Glanze selig blind!

Tausend Stimmen lockend schlagen,

Hoch Aurora flammend weht,

Fahre zu! ich mag nicht fragen,

Wo die Fahrt zu Ende geht!

  • Der Beginn der zweiten Strophe bringt dann die klare Absage an alle Heimlichkeit und an alles Zögern. 
  • Von vornherein wird klargemacht, dass das auch Einsamkeit bedeuten kann, denn es ist wohl davon auszugehen, dass es hier um einen Aufbruch geht, da die Freunde, die Familie zurückgelassen werden.
  • Der Strom der Lockung und der bunten Verheißungen werden auf jeden Fall voll angenommen, das lyrische ich gibt sogar zu, dass es von seinem Glanz blind gemacht worden ist. Das bedeutet wohl die Ausschaltung des Verstandes und die volle Hingabe an diese besonderen Frühlingsgefühle.
  • Das soziale Umfeld, das hier verlassen wird, wird ersetzt durch neue Stimmen.
  • Verbunden wird das mit dem Blick nach oben zu Aurora, der Göttin der Morgenröte, der Verkörperung des Starts in einen neuen Tag.
  • Am Ende steht der Appell an sich selbst, nun endlich aufzubrechen. Alle Bedenklichkeiten werden zurückgestellt, das lyrische Ich gibt sich ganz dieser frischen Fahrt hin.

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Bündelung der Aussagen:

  • Das Gedicht zeigt, wie jemand durch den Frühling geradezu überwältigt wird und dann beschließt, alles hinter sich zu lassen und zu neuen Ufern aufzubrechen, ohne Rücksicht auf das, was zurückgelassen wird und auch ohne Angst vor dem, was kommen könnte.
  • Damit steht dieses Gedicht in deutlichen Kontrast zu dem Gedicht "Sehnsucht", bei dem es nur um Gedanken und Vorstellungen geht, man selbst aber am Fenster stehen bleibt. Hier spricht alles dafür, dass dieses lyrische Ich wirklich sich dem Abenteuer dieses lockenden Frühlingsanfangs aussetzt. Allerdings wird nicht angedeutet, wie das konkret aussieht. Aber die Bereitschaft ist sehr viel größer als im Gedicht "Sehnsucht".


4. Kennzeichen der Romantik im Gedicht "Frische Fahrt"

  • Gefühle:
  • In diesem Gedicht geht es weniger um Gefühle, die im lyrischen Ich selbst entstehen, sondern um die Reaktion auf das, was von außen gewissermaßen heranbrandet.
  • Auf jeden Fall ist klar, dass hier der Verstand weitgehend ausgeschaltet wird, was dann ja auch die außergewöhnliche Entschlossenheit, diesem magischen Appell zu folgen, führt.
  • Wandermotiv
  • Hier geht es weniger um wandern als vielmehr um eine besonders intensive Bereitschaft, sich mitreißen zu lassen, sich einem Strom anzuvertrauen.
  • Natur
  • Die Natur wird hier weniger konkret ausgemalt als in einem sehr allgemeinen Bild des Stroms gefasst.
  • Kultur
  • Die spielt hier eine untergeordnete Rolle,
  • allenfalls in den Jagdhörnern könnte man etwas davon sehen.
  • Nacht
  • Dieses Gedicht präsentiert ein starkes Gegenstück zur Nacht, nämlich den Anbruch eines neuen Tages in einem neuen Jahresrhythmus.
  • Verfall
  • spielt hier überhaupt keine Rolle.
  • Besonderheit:
  • Die Besonderheit dieses Gedichtes besteht in der Bereitschaft, sich den Frühling ganz hinzugeben und voll auf etwas zu setzen, was in der Überschrift bereits sehr schön angedeutet wird:
  • Es geht um die Frische, also um einen Neuanfang.
  • Und es geht um Fahrt im Sinne von unterwegs sein.


Gedicht Nr. 3: einfach mal probieren

      Aktivitäten des lyrischen Ichs sammeln

      zu Aussagen bündeln

      Kennzeichen der Romantik

      Besonderheit des Gedichts / Betonung

 

Der frohe Wandersmann

 

       Wem Gott will rechte Gunst erweisen,

       Den schickt er in die weite Welt,

       Dem will er seine Wunder weisen

       In Berg und Wald und Strom und Feld.

 

       Die Trägen die zu Hause liegen,

       Erquicket nicht das Morgenrot,

       Sie wissen nur von Kinderwiegen,

       Von Sorgen, Last und Not um Brot.

 

       Die Bächlein von den Bergen springen,

       Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,

       Was soll ich nicht mit ihnen singen

       Aus voller Kehl und frischer Brust?

 

       Den lieben Gott lass ich nun walten,

       Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld

       Und Erd und Himmel will erhalten,

       Hat auch mein Sach aufs best‘ bestellt.


Aktivitäten des lyrischen Ichs
 
 

  • Besonderheit: ein Lied aus der Novelle “Taugenichts”
  • Titel: Verbindung von Wandern und Frohsein
     
     
  • Strophe 1
  • Gleich am Anfang: Ausgangspunkt ein freundlicher Gott
  • Der macht ein Angebot: “weite Welt”, “Wunder”
  • Verbindung mit Natur

 

  • Strophe 2
  • Gegenwelt der “Trägen”, “liegen” angeblich nur rum
  • Kurzer Hinweis, was ihnen angeblich entgeht
  • (Auszug aus Novelle: Taugenichts, dort bekommt der T. vom Morgenrot kaum was mit, weil er lange schläft)
  • Abfällig wird von den Alltagssorgen derer gesprochen, die auch “Taugenichtse” in die Welt setzen.
     
     
  • Strophe 3:
  • Präsentation von zwei Naturphänomenen
  • Bereitschaft, sich den Lechen anzuschließen (Gesang)

 

  • Strophe 4:
  • Volles Vertrauen auf einen Gott, der alles im Sinne des lyrischen Ichs erledigt
  • Naive Vorstellung von der Erhaltung all des Schönen
  • Übertragung auf sich selbst als Gottes Geschöpf



Übersicht über Gedichte der Romantik - nach Themen geordnet:

https://textaussage.de/gedichte-der-romantik-thematisch


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