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Es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas klarzumachen :-)



Wir versuchen es vor allem mit Bildern - aber natürlich auch mit verständlichen Texten.



Enzensberger, "Kleiner Abgesang auf die Mobilität"

"Kleiner Abgesang an die Mobilität" von Hans Magnus Enzensberger und die Idee eines Gegengedichtes

Eine Kurzfassung dieser Infos mit Infos zu Thema, Aussage, künstlerischen Mitteln  und Kritik gibt es in unserem neuen "Pausentipp"

https://www.einfach-gezeigt.de/pt1-enzensberger-abgesang

  • Als erstes sollte man wie immer den Titel ernst nehmen, der ziemlich ausgekräftig ist.
  • Es geht nämlich um Mobilität und zwar in dem Sinne, dass man viel unterwegs ist.
  • Der zweite Punkt der Überschrift ist, dass es sich um einen Abgesang handelt. Gemeint ist damit, dass das Singen aufhört oder sein Ende findet.
  • D.h. angekündigt wird im Titel schon, dass die Mobilität nicht so bleiben kann oder soll, wie man sie bisher gekannt hat .
  • Allerdings sollte man auch nicht übersehen, dass es sich um einen „kleinen“ Abgesang handelt, was eine Einschränkung ist.
    Anregung:
    Es könnte sich also am Ende lohnen, mal zu überlegen, welche Arten von Mobilität doch sinnvoll bleiben und für wen.
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  • Dann folgen 10 Zeilen, in denen nur negative Erfahrungen beim Reisen präsentiert werden:
  • In einer südamerikanischen Hauptstadt ist es kalt - was bei 2600 Meter Meereshöhe auch nicht so ganz überraschend sein dürfte.
  • Mindelheim im südwestlichen Bayern ist zwar Kreisstadt, hat aber nur etwa 15.000 Einwohner. Da können sich die Restaurants schon mal einen Ruhetag leisten.
  • Helsinki ist deutlich größer und hat sicher mehr zu bieten - da kann es schon mal ausgebucht sein.
  • Dass in Turin die Müllabfuhr streikt, ist erstens schade für die Anwohner, aber vielleicht nötig für die Arbeitnehmer, um mehr Geld oder bessere Arbeitsbedingungen zu bekommen.
  • Eine ähnlich sehr weit verbreitete Meinung (um nicht von Vorurteilen zu sprechen) leistet sich das Gedicht im Hinblick auf die Hauptstadt von Burundi.
  • Die Stille in der Stadt in Ungarn hätte vielleicht dem lyrischen Ich auch etwas Positives bieten können - Ruhe zum Nachdenken.
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  • Das Gedicht ist insgesamt ziemlich einfach gestrickt, weil eigentlich nur ganz unterschiedliche Situationen beschrieben werden, die beim Reisen auftauchen können. Das Besondere an der Aufzählung: Alle Situationen enthalten etwas Negatives. Und diesem Negativen wird am Ende das schöne Zuhause entgegen gesetzt. Allerdings ist auch hier nur die Rede, dass es dort "auszuhalten" sein.
  • Damit ist man spätestens bei dem Punkt, dass man dieses Gedicht vielleicht gar nicht so ernstnehmen sollte, weil es ein ziemlich oberflächliches und übellauniges Verhalten zeigen könnte.
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  • Um so mehr Spaß könnte es machen, dazu ein Gegengedicht zu schreiben.
  • Man stelle sich vor, dass jemand in lauten, beengten Verhältnisse wohnt.
  • Vielleicht hat er auch unangenehme Nachbarn.
  • Da gibt es durchaus schon Reisemöglichkeiten, die auf jeden Fall von diesen Dingen Befreiung entsprechen versprechen.
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  • Unsere konkrete Idee wäre, dass man das fortsetzt, womit wir schon begonnen haben: Nämlich mal zu recherchieren, ob es nicht auch positive "Fundstücke" gibt, wenn genauer hinschaut und Positives sehen will.
  • Wir haben das mal ausprobiert. Am besten schaut man sich das Gedicht an und legt sich das folgende Gegengedicht "auf die Ohren".
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Gegengedicht mp3-Download

Lars Krüsand,

Kleiner Aufgesang zum genauen Hinsehen

(als Antwort auf Enzensbergers Gedicht "Kleiner Abgesang auf die Mobilität")

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Natürlich ist nicht alles schön beim Reisen.

Ganz schlimm wird es,

wenn man dem ersten Eindruck folgt

und gar nicht mehr genauer hinsieht.

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Zu Hause ist die Wohnung eng und laut,

zu viel Verkehr nach vorne raus

und der Balkon nach hinten raus

ist wie 'ne Bühne,

auf der man gar nicht spielen will.

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Wir schön wär es, wenn wir in Bogotá

den 13 Gründen folgen könnten,

die schnell im Internet zu finden sind.

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Und Mindelheim ist auch nicht ohne

zumindest kann man dort sogar

den Fado hören und ist dann gleich

in einer anderen Welt.

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Da ist man sowieso auf Fidji,

33 und 3 war nicht nur Alexander

im Jahr, in dem er damals siegte.

Es sind der Inseln auch so viele.

Wer dort nichts findet,

hat auch den Birnenbaum

zu Hause nicht verdient.

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Helsinki, das ist nicht nur Sauna,

Dort gibt es eine Felsenkirche,

die uns das Fernsehen einmal zeigte.

In den Granit ist sie hineingehauen

Und drinnen wird es ganz schnell

magisch bunt. Wer dort nicht zu sich

selber kommt, dem ist nicht mehr zu helfen.

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Und dass in Turin mal die Müllabfuhr

ganz ausfällt, weil die eigentlichen Betreiber

ein bisschen mehr vom allgemeinen Kuchen

haben wollen - bei ihrer schweren Arbeit.

Das dürfte doch verständlich sein.

Es sind der Kilometer nur noch zehn

und schon eröffnet sich Venaria Reale,

mit einem wunderbaren Park.

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Und Bujambara kannten wir noch nicht.

Es heißt jetzt auch Bujumbura

und hat der schönen Hügel tausendeins.

Da wird man doch wohl einen finden,

der einen nicht nur äußerlich erhebt.

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So bleibt uns noch die Stille der Stadt Pécs.

Die Donauschwaben leben dort.

Wenn das kein Grund ist, mal zu schauen,

was es mit ihnen auf sich hat.

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Und all der Mühe der Recherchen kurzer Sinn:

Wir sind Hans Magnus dankbar,

dass er uns auf feine negative Weise

in manches positive Licht gesetzt hat.

Wir wissen nun, dass nichts uns schrecken kann,

Man muss nur Gutes finden wollen.

Doch auch für diesen Birnbaum sind wir dankbar.

Wir werden einen pflanzen,

falls mal das Internet versagt ;-)


Hier die Seiten, die uns auf die positiven Seiten der jeweiligen Orte aufmerksam gemacht haben.














Wer noch mehr möchte



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