Meredith Haaf, Analyse eines Sachtextes zum Thema "Gewalt gegen Frauen"

Der Kommentar von Meredith Haaf trägt den Titel: "Gewalt gegen Frauen. Veränderung fängt bei jedem Einzelnen an. Erschienen ist er am 25.11.2020.

Zu finden ist er im Internet auf der Seite:

https://www.sueddeutsche.de/leben/gewalt-gegen-frauen-veraenderung-faengt-bei-jedem-einzelnen-an-
1.5126661

• Im Vorspann macht die Autorin schon deutlich, dass ihrer Meinung nach Gewalt gegen Frauen vor allem „vom eigenen Partner ausgeübt“ wird.
• Diese Analyse der Situation ergänzt sie um den Hinweis auf die entscheidende Änderung, die geschehen muss, damit sich die Lage bessert, nämlich eine bessere gemeinsame Abstimmung von Frauen und Männern in ihren Beziehungen – „entgegen den bestehenden Abhängigkeiten“. 
• Hier wird deutlich, dass die Autorin partnerschaftliche Beziehungen in einem Zwangskontext sieht, gegen den man sich ihrer Meinung nach wehren muss.

Zusammenfassung der Position:

•  Die Position, die die Autorin vertritt, besteht aus folgenden Elementen:
• Sie sieht die Gewalt, die gegen Frauen ausgeübt wird, vorwiegend ausgeübt vom Partner und vom Ort her an die Familie beziehungsweise das Haus gebunden.
• Die Corona-Pandemie hat diese Situation verschärft, weil mehr Menschen zu Hause bleiben beziehungsweise dort auch arbeiten.
• Allerdings sieht die Autorin auch darüber hinausgehende strukturelle Probleme, die mit zu geringen Absprachen und Kompromissen in den Partnerschaften verbunden sind.

Stellungnahme

1. Die Autorin spricht ein wichtiges Thema an.
2. Allerdings ist ihr Augenmerk doch sehr stark nur auf die Schuld der Männer ausgerichtet, deren Gewalt sie sogar als von rationalen Entscheidungen geprägt einschätzt.
3. Dass es bei Partnerschaftskonflikten zu starken Gefühlen und Gefühlsproblemen auf beiden Seiten kommt, gerät nicht in den Blick.
4. Auch wünscht man sich - in einem Kommentar - zumindest ansatzweise Belege für viele Behauptungen.
5. Sehr positiv ist eindeutig der Hinweis auf die Notwendigkeit von mehr Frauenhäusern.