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www.einfach-gezeigt.de
Es gibt viele Möglichkeiten, sich etwas klarzumachen :-)
Wir versuchen es vor allem mit
Bildern - aber natürlich auch mit
verständlichen Texten.
Nehmen wir mal an:
Man hat Goethes “Faust” besprochen und dabei besonders die Gretchen-Tragödie
Und man ist auf die Parabeln von Kafka eingegangen.
Gibt es da eine Parabel, die man mit der Gretchen-Tragödie vergleichen kann?
•Einfache junge Frau, die aber Faust gut abblitzen lassen kann.
•Einfache Verhältnisse, sehr fleißig zu Hause, enge moralische Vorstellungen
•Mephisto bringt sie und den Faust nach der Hexenküche zusammen.
•Der ist von ihr beeindruckt.
•Gretchen von ihm auch.
•In der Religionsfrage = Differenzenund Gretchen durchschaut Mephisto
•lässt sich aber dann doch auf Liebesnacht ein
•Mutter stirbt durch Schlaftrunk
•Bruder stirbt im Kampf mit Faust
•Wird von Faust allein gelassen, der ist mit Mephisto unterwegs
•Bringt ihr Kind allein zur Welt und tötet es.
•Am Ende im Kerker - vor der Hinrichtung - wahnsinnig - Faust kann sie nicht retten.
•Fazit: Opfer einer anscheinend unmöglichen Liebe
Kafka:
•Gleichnisartige Erzählungen= Bildteil von Parabeln
•Sachteil fehlt
•Viel spricht dafür, dass der Sachteil die Situation und das Schicksal des Menschen in unterschiedlichen Situationen ist
•meistens eine aussichtslose Situation
•passt zur Gretchen-Tragödie
•Die beste suchen:
https://textaussage.de/kafka-die-wichtigsten-parabeln
•“Kleine Fabel” = zeigt Ausweglosigkeit, aber zu kurz
•“Schlag ans Hoftor” = interessant
•Text =https://www.textlog.de/32056.html
•Videolinkhttps://youtu.be/eRksVyOxxVg
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•Ich-Erzähler mit Schwester auf dem Heimweg
•Schwester schlägt ans Hoftor - mehr oder weniger
•Leute im Dorf = ganz besorgt, gleich beginnt Untersuchung
•Ich-Erzähler unbesorgt
•Leute = steigern das noch: Er werde auch angeklagt.
•Schickt Schwester schon mal weg
•Sieht tatsächlich eine ferne Staubwolke mit Reitern
•Fragen nach Schwester
•Interessieren sich dann aber nur für ihn
•Ich-Erzähler glaubt, als Städter bei diesen Leuten leicht durchzukommen.
•Soll in die Bauernstube eintreten - sieht eher aus wie eine Folterkammer
•Richter sagt: “Dieser Mann tut mir leid”.
•Ich-Erzähler hat keine Hoffnung mehr.
•Fazit: Mensch ist einer höheren Macht ausgeliefert, die unerklärch, willkürlich zugreift.
•Grundsatz: Auch Nicht-Übereinstimmendes ist festzustellen.
•Tipp: Am besten von der Reihenfolge der Parabel ausgehen
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•In beiden Fällen: Anfang = Normalität
oDann Bruch damit: Kafka = Kleinigkeit
oGretchen: etwas Großes = Liebe
•Gefahr - Bedrängnis: in beiden Fällen,
oKafka = nicht nachvollziehbar
oGretchen = verbunden mit Liebe
•Zuspitzung der Situation:
oKafka = nicht nachvollziehbar
oGretchen wohl
•Am Ende = Hoffnungslosigkeit:
oKafka = immer noch unerklärlich
oGretchen entsprechend der Situation
oUnterschied: Stimme von oben: “Ist gerettet”
•Fazit: Gemeinsam ist das Schicksal
oGretchen = persönliches Schicksal mit Schuld bei Gesellschaft und besonders bei Faustund ein größerer, göttlicher RettungszusammenhangIdealismus der Klassik
oKafka = unerklärlicher, nicht nachvollziehbarer Schlag einer höheren Macht, vgl. “Der Prozess”Mensch ist dem ausgeliefert.
1.Erst mal den Ausgangstext (hier: ”Der Schlag ans Hoftor” sorgfältig analysieren,vielleicht schon mit Blick auf die zweite Aufgabe
2.Dann die einzelnen Punkte des Textes im Hinblick auf den 2. Text (Faust, Gretchen) durchprüfen
3.Dabei nicht nur Gemeinsamkeiten suchen, Unterschiede zählen auch.
4.Am Ende: Das wesentliche auf den Punkt bringen:Hier: Die Ausweglosigkeit, vielleicht sogar Sinnlosigkeit der Situation des Menschen heuteim Vergleich zum Idealismus der Klassik:Konzentration auf das Zitat: Der Herr zu Mephisto über Faust:“Nun gut, es sei dir überlassen! / Zieh diesen Geist von seinem Urquell ab, / Und führ' ihn, kannst du ihn erfassen, / Auf deinem Wege mit herab, / Und steh beschämt, wenn du bekennen musst: / Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange / Ist sich des rechten Weges wohl bewusst.
5.Das gilt auch für Gretchen, die auf ihre Weise mindestens so sehr auf dem rechten Weg ist wie Faust - sogar noch mehr - denn der ist am Ende von Faust I noch nicht gerettet.
6.Für den Menschen bei Kafka gibt es diese “göttliche Rückversicherung” nicht mehr.Er ist auf sich allein gestellt und muss sein Schicksal für sich erleiden.
In einer Klausur ist die Gretchentragödie mit Kafkas Parabel "Der Geier" verglichen worden.
Schauen wir uns das mal kurz an.
Wir selbst haben uns mit dieser Parabel näher auf der folgenden Seite beschäftigt:
http://schnell-durchblicken2.de/kafka-der-geier
Frage des Vergleichs mit der Gretchen-Tragödie:
Fazit: Vor diesem Hintergrund erscheint "Der Schlag ans Hoftor" doch deutlich ergiebiger für einen Vergleich mit der Gretchentragödie.